Caven im Lot (FR)

Mittwoch, 17.Juni, 03:40 Uhr – keine Schlafstörung, nein – es sollte nach Frankreich ins Lot zum Höhlentauchen gehen. Nach anfänglichen Start-Verzögerungen (alle Reisenden wurden von der Grenzwache aufgehalten) ging es los in Richtung Frankreich. Christian’s Dive Mobil wurde bis unters Dach mit D18, D12s, Stages und Trockis gefüllt um uns in Frankreich gemütliches Höhlentauchen zu ermöglichen. Nach rund 10 Stunden Reisezeit sollten wir in Cajarc eintreffen und unsere Unterkunft – eine alte Mühle auf einer kleinen Insel beziehen. Chris und Mani liessen es sich nicht nehmen noch am gleichen Nachmittag der Resurgence du Ressel einen Besuch abzustatten und die Sichtweiten zu checken. Beim abendlichen BBQ konnten die Jungs bereits von guten Bedingungen berichten.
Am Donnerstag Morgen trafen sich alle Cave-Divers von DIR-CH am Fluss Célé ein – Urs, Mani, Juha, Dani, Bruno, Chris und ich. Für Urs und Chris stand ein etwas grösserer TMX-Dive in der Höhle auf dem Program, die verbleibenden 5 Jungs genossen die flacheren Bereich der Höhle. Nach einem Blindflug durch den Fluss tauchten wir in den Tunnel der Ressel ein – Phantastisch! Für Dani, Bruno und mich war es der erste Besuch im Lot und wir sollten aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen.
Am Donnerstag Nachmittag stand die «Fontaine du Truffe» auf dem Tagesplan. Wir sollten schockiert werden – eine kleine «Pfütze» mit praktisch null Sicht – so schien es zumindest. Die alten Hasen tauchten ab und verschwanden bald im engen, nur ertastbarem Loch. Nach mehrmahligen Fehlversuchen gelang es uns endlich durch das Engniss durchzuschlüpfen und die Sicht änderte sich schalgartig zu einer glasklaren Geschichte. Das erstmals kleine, trübe Loch wandelte sich in eine wunderschöne Höhle welche alle «Eingelassenen» begeisterte.
Am Abend gab es ein (meist) leckeres Essen in einem schönen Restaurant in Roccamadour – ein unglaubliches Dorf, welches unbedingt besucht werden sollte.
Freitag und Samstag sollte weiter fleissig getaucht werden. Wir besuchten Fontaine de Saint Georges, Fountaine du Truffe und Source de Landenouze.
Die Fontaine de Saint Georges bietete eine stark milchige Sicht – nach Angaben der erfahreneren Cave-Divers jedoch für die Verhältnisse in der Höhle bereits gute Sicht. Uns begeisterte vor allem der recht enge, steile Abgang und die eher düstere, dunkle Atmosphere der Höhle. Ganz im Kontrast zur Truffe welche wir am Nachmittag nochmals besuchen sollten – diesmal schafften es sogar alle ohne Ausnahme durch das erste Engniss. Die Truffe wirkt aufgrund des hellen Gesteins sehr freundlich. Der Trocken-Bereich nach dem ersten Siphon lädt zu einem gemütlichen «Schwätzchen» in der Höhle ein – genial.
Die letzte Höhle für unsern diesjährigen Lot Besuch sollte die Landenouze sein. Die Höhle mussten wir uns «schwer erarbeiten» – das Gerät musste in einem Brunnen abgeseilt werden, was doch einiges an Schweisstropfen forderte. Es sollte sich aber lohnen – bei recht guter Sicht tauchten wir bis zum sogenannten «Z», einem Bereich der Höhle, fast gebaut für Taucher. Die Höhle steigt in einerm Z-Form nach oben an und dreht gleich wieder rum – so verläuft die Main-Line plötzlich an der Decke, dann wieder auf dem Boden. Man muss es fast erlebt haben.

All in all war die Reise genial – auch der Rückweg verlief problemlos – bei einigen schlafend, bei den anderen mit angeregten Diskussionen rund um das Erlebte und kommende Projekte. An dieser Stelle auch besten Dank an Urs für die kompetenten Führungen vor Ort und Chris für das geniale Mobil und die Fahrerei.
Lot, wir kommen wieder keine Frage!

 

Bild 1: Bereit für den nächsten TG an der Saint Georges

 

Bild 2: Die Cave Divers (v-l-n-r): Juha, Chris, Dani, Reto, Mani, Bruno und Urs