Schon öfters wurde hier gefragt, wie so eine Gasplanung eines TMX TG’s über 100m aussehen könnte.
Hier mal ein Beispiel:
Bilder 135-155-a & 135-155-b zeigen das Log aus dem VR3
Bild 135-155-c zeigt den Versuch, nachträglich den TG im Decoplaner nachzustellen:
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mit 18m/min runter & mit 9m/min hoch.
Nach Erinnerung (direkt nach dem TG) stimmen folgende Eckwerte so:
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bei 9min unten auf 130m, bei 16min die 130m wieder verlassen -> mein Absinken von 130 auf 135 ergibt etwa 134 im Schnitt.
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Dauer, nach der ich das Wasser hätte verlassen können, war beim einen VR3 um die 145 min (beim 2. 10min länger -> daher dauerte der TG 155min)
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CNS war bei 95%
Ich habe aber den Eindruck, dass wir mit dem VR3 in der unteren Hälfte schneller hoch gingen. Eher von 130 bis zum 1. Tiefenstopp mit ca. 15m/min.
So, im Decoplaner kann man nur das Atemvolumen für das Bottommix und für die Decogase in globo eingeben. Wenn ich nun mit den Atemvolumen spiele, dann vergleiche mit dem Verbrauch pro Flasche (Druck Beginn – Druck Ende), dann ergibt sich folgendes gemäss Bild 135-155-d
Was fällt da auf?
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Der doch hohe Verbraucht im Bottommix mit ca. 31l/min
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der wechselnde Verbrauch bei den Stages -> der sehr tiefe Verbrauch bei den beiden Travelgas versus die beiden Deko Gase, mir wäre es umgekehrt lieber. Aber ich vermute, dass da die Simulation nicht ganz die Wahrheit darstellt. Meiner Erinnerung nach bin ich zwischen 110 und hoch bis zu 30m immer wieder über 10m/min Aufstieg gewesen. Dies würde bedeuten, dass ich gegenüber der Simulation kürzer am Travelgas hing und dafür länger an den Dekogasen ’nuckelte›. In der Summe wird es aber stimmen und der Gasverbraucht liegt da im Schnitt unter 20l/min.
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Für mich bedeutet dies, dass ich mit 30l/min für das Bottom + mit 20l/min für die Stages rechne und für die Gase, mit denen ich runter gehe auch ‹aufrunde›.
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Und beim Tauchen mir mehr Gedanken mache, mit dem Bottommix ruhiger zu werden.
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Dies, indem ich beim abtauchen möglichst wenig Gaswechsel vornehme (lieber ruhiger und etwas länger am Bottommix als kürzer und mehr Verbrauch)
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Sehr konsequent die Wasserlage trimme (u.a. keine Stahlflaschen mehr als Stages)
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Vor dem Abtauchen wirklich auf 10m mehrere Minuten ruhig werde
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Vor dem Umziehen ruhig in mich gehe (Meditation o.ä.)
Nur damit es klar ist –> dies ist keine Anleitung für einen Tauchgang, dieses Profil / Vorgehen gilt nur für mich.
Schon mal jetzt merci für diese 1. Kommentare.
Daher noch folgende Ergänzungen, was meine Gedanken/Überlegungen hinter dieser Planung sind:
- Der Wärmehaushalt bestimmt die Gesamtedauer -> hier war es so, dass es oben ab 20m ca. 12°C und über 6m sogar über 16°C war (Thunersee im Sommer)
- Meine Gasplanung/Reserve geht davon aus, dass ich auch bei dem Verlust einer Stage immer noch mit einem Drittel pro Flasche aus dem Wasser komme.
- Meine Risikoüberlegung (resp. auch die meines Buddy) ist es, dass höchstens 2 Dinge schief gehen (z.B. Stage verloren plus sonst wegen etwas ein hoher Verbrauch) und ich dann immer noch autonom aus dem Wasser gemäss Dekoplan komme.
- Ich ’spiele› diese Szenarien beim Planen/Vorbereiten immer durch. Daher versuche ich dann nach dem TG herauszufinden, wo die Differenzen des erlebten TG’s zur Planung sind.
- Was nun, wenn 3 oder noch mehr Dinge schief gehen?
- 1. erhalte die Gasreste vom Buddy, resp. gebe sie ihm
- 2. wenn das nicht genügt, dann geht der Buddy aus dem Wasser, holt Gas und ist in max 90min kommt die Stage an der Leine der Boje runter.
- Angenommen ich verliere den O2 (ab 6m) & das 50/20 (ab 21m), dann würde der Reihe nach die Stages geleert. Mit 70bar in der D18 (36l) (hier in diesem TG mit ’nur› 10%O2 ergibt mind. 10m Tiefe, aber fast kein Abbau der Deko) da werde ich auf 21m diese Zeit relativ locker überbrücken. Mit 16° wird es auch nicht zu kalt, aber kalt tut weniger weh als DCS/DCI
cavetenshi + Walter haben recht, je mehr Stages, desto höher der Gasverbrauch, drehen mit D18 & 6 Stages ist nicht so einfach, mehrfache TG’s rein nur zum Handling der Stages und der Trimmung sind nötig -> dauernd wird etwas optimiert. Ich erlebe es so, wenn ich auf 10m wirlich schön eine Weile mich sammle und optimale Wasserlage habe, dann der ist Verbrauch deutlich tiefer, d.h. die Investition in Zeit & Gas vor dem Abtauchen lohnt sich.
Energienachschub -> ich drinke viel unter Wasser (P-Valve sei dank…), pro Stunde mind. 0.5l und esse Farmerstengel.