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29. September 2009 um 6:50 Uhr #54619
marc
TaucherHallo Tauchgemeinde,
Bei mir steht in kürze mal wieder eine Tauchsafai an. Damit mache ich mir auch Gedanken was man so an Medis einpacken soll. Soweit kein Thema, aber dabei ist mir wiederum eine Frage betreffend Ohrentropfen gekommen.
Grundsätzlich nehme ich auf Safaris keine Medis prophylaktisch, nach dem Motto «never touch a running System». Auch keine «Tauchertropfen».
Wenn ich mal Probleme mit den Ohren habe, dann nehme ich ein/zwei mal «Panotile» und schon sind die Ohren wieder gut. Spreche also sehr gut auf dieses Medi an. Denke, diese Ohrentropfen sind allerdings NICHT tauchverträglich. Nun stellte sich mir die Frage, wie lange man nach solchen Medis/Ohrentropfen warten sollte, bis man wieder einigermassen bedenkenlos ins kühle Nass steigen kann?
Das Problem ist ja, a) dass die Wirkung des Medis durch die anderen Druckverhältnisse ändern kann und, b) dass sie vorzeitig ihre Wirkung verlieren und man dann ggf. ein Problem mit Auftauchen bekommt (Umkehrblockierung etc).
Hat es hier Mediziner unter Euch? Wie lange hält die Wirkung/Einfluss von Ohrentropfen (insbesondere «Panotile») an, und ab wann ist das Ohr «von sich aus» wieder heile?
Ein Beispiel: Eines meiner Ohren schmerzt da entzündet. Nun nehme ich am Abend besagte Ohrentropfen. Am nächsten Morgen fühlen sich die Ohren wieder prima an. Kann man jetzt mit gutem Gewissen schon wieder tauchen gehen oder ist das dann immer noch die Wirkung der Ohrentropfen, sodass man noch einen Tag oder evtl. länger warten müsste?
Gruss,
Marc29. September 2009 um 7:11 Uhr #63949Anonym
InaktivLieber Marc,
Mit deinen Ohrentropfen kann ich dir zwar leider nicht weiterhelfen,
aber das hier könnte dich unter Umständen auch noch interessieren.http://www.taucher.net/forum/Ohrentropfen_medi282.html
mfg.
29. September 2009 um 7:37 Uhr #63950Excalibur
TaucherHallo Marc
Mit Ohrentropfen wäre ich sehr vorsichtig. Mein HNO rät mir zu folgendem Mittel:
50% Wasser + 50% Essig
Die Ohren nie mit direktem Wasserstrahl spülen, sondern ganz normal duschen gehen. Alkohol würde ich nicht raten, da dieser das Ohr austrocknet und damit reizt. Ohrentropfen, welche Antibiotika enthalten, haben meistens auch noch ein Schmerzmittel drin. Das sugeriert ein schmerzfreies Ohr, wo dieses aber noch nicht richtig heilen konnte.
Weiterhin kann ich Dir Ohrenschützer empfehlen. Die sehen zwar nicht sehr sexy aus, schützen das Ohr aber prima vor Zugluft. Und darin kenn ich mich bestens aus. Meine Frau und ich hatten auf Gozo beide entzündete Ohren, wegen einer Klimaanlage und Wasser in den Ohren. Bei meiner Frau ist es dann auch ziemlich heftig ausgeartet. Ziemlich heftig geschwollen und sogar im Gesicht war die Schwellung sichtbar.
Gruss
Heinz29. September 2009 um 11:31 Uhr #63951chraebby
TaucherWir schwören seit Jahren auf Aqua Oxigenada. Das ist stark verdünntes Wasserstoffperoxid (so viel ich weiss, eine 3%-Lösung), welches auch mein HNO-Arzt zur Desinfektion verwendet.
Allerdings wirkt dies nicht präventiv, sondern wird erst bei beginnendem Juckreiz oder Schmerzen angewandt – dafür klingen die Sypthome innerhalb weniger Stunden ab, die Entzündung heilt und man hat man dann wieder Ruhe für eine Weile…
Was bei mir präventiv am besten wirkt, ist, wenn die Ohren nach JEDEM TG mit Süsswasser gespülhlt werden und Zugluft gemieden oder zB mit einem Stirnband verhindert wird.
29. September 2009 um 12:00 Uhr #63952un1x
MitgliedAh ich liebe das zischen des Aqua Oxigenada 🙂 Leider ist meins ausgegangen.
29. September 2009 um 12:40 Uhr #63953marc
Taucherdanke euch für die infos. gem tnet scheint es noch ein paar fans von «Panotile». ist mir klar dass das dann erst die «notlösung» ist aber dafür wirkts perfekt. es ging mir darum, wie lange man nach diesem mittel warten müsste um wieder ins wasser zu gehen. wenn jemand hier noch detailiertere infos zu diesem mittel hat, wäre ich sehr daran interessiert.
essiglösungen etc. lasse ich bleiben – hab nicht sooo tolle erfahrungen mit diesen mittelchen gemacht. ich spüle meine ohren nach jedem tauchgang mit trinkwasser aus (drüber leeren) und stehe nicht in den durchzug bzw. hab ne mütze oder sowas auf. so hab ich wenig bis keine probleme.
das «Aqua Oxigenada» werde ich evtl. auch noch in die reiseapotheke aufnehmen – thx!
gruss,
marc30. September 2009 um 5:33 Uhr #63955Bluewater Explorers
MitgliedHallo Zusammen!
@ Marc: Panotile sind sehr wirksame Ohrentropfen.
Mein Taucharzt hat mir diese verschrieben.
Panotile sind aber rezeptpflichtig hier in der Schweiz!
Bei der Anwendung ist zu beachten, dass die Ohrentropfen nur langsam in das Ohr getröpfelt werden, damit die auch an den Ort des Übels kommen!
Wie du bereits geschrieben hast,sind Panotile Ohrentropfen aber eine Akkutlösung. Besser ist es,seine Ohren nach jeden TG zu spülen oder zu behandlen, vorallem wenn man weiss, dass man empfindliche Ohren hat.
Schutz vor Zugluft ist genau so wichtig!
30. September 2009 um 6:05 Uhr #63954marc
Taucherinteressant!
was hat dein taucharzt betreffend anwendung von panotile im zusammenhang mit tauchen gesagt? was wenn du die tropfen genommen hast? wie lange warten bis wieder tauchen? sobald es sich wieder gut «anfühlt» oder noch extra warten?gruss, marc
30. September 2009 um 6:24 Uhr #63956Bluewater Explorers
MitgliedEr meinte abwarten bis die Schmerzen weg sind, dann noch ein, zwei Tage zusätzlich einräumen und dann sollte es kein Problem sein.
30. September 2009 um 6:27 Uhr #63957marc
Taucherok, supi – thy !
30. September 2009 um 17:35 Uhr #63958Anonym
Inaktivalso ich nehme meine otipax mit. wenn du was spürst über nacht reintropfen und gut ist's.
Wichtiger für mich sind Stirnband, Ohren trocknen und tauchen mit Kopfhaube.1. Oktober 2009 um 6:03 Uhr #63959marc
Tauchergenau: kopfhaube habe ich vergessen zu erwähnen …
schützt vor plankton das sich wärend dem tauchen einnistet, hällt warm und nach dem tauchgang schützt es grad noch einen moment vor durchzug 😉1. Oktober 2009 um 7:14 Uhr #63960Octopus
TaucherEs gibt Ohrentropfen sowohl auf wässriger Basis als auch auf alkoholischer…
Manche ORL – Spezialärzten befürworten die Anwendung solcher Ohrentropfen aber absolut nicht.
Unter gewissen Umständen können sie kontraproduktiv sein.Gegen Mittelohrentzündung (otitis media) sind sie nutzlos!
Es gibt eine Vielzahl sinniger und unsinniger Tauchtropfen Rezepte. Viele gleichen sich. Der Hauptunterschied sind der pH-Wert (sauer, basisch oder neutral) und die Basis (wässrig oder alkoholisch).
Ohrentropfen sind grunsätzlich nur zur Vorbeugung der otitis externa (nicht otitis media!) anwendbar. Bei akuten Problemen nützen sie nichts!
Hier eine Auswahl:
Ohrentropfen nach Ehm:
Ac.Acet.Glac. 5,0 («Essig»)
Aqua dest. 10,0
Isopropylalkohol (95%) 85,0
(= 100 ml Lösung)
(Als Alternative zu Ac.Acet.Glac. 5,0 wird auch Ac.Acetic. 2,0 oder Alumin. Acetic 2% ad 20,0 (Essigsauretonerde) angegeben.)Ohrentropfen nach Böhm
Borsäure 0,66
Glycerol 6,6
Ethanol 90 % ad 20,0 mlOhrentropfen nach Branse-Passek & Muth
Acid Acet glac >99 0,5
Aqua purif 2,5
Alcohol Isopropylicus ad 50 mlTaucherohrentropfen Mischung I
2 ml Eisessig
5 ml Glycerin
50 ml Isopropanol 70%Ohrentropfen für Taucher Mischung II
Acid.acet. 4,5%
Panthenol 1%
Isoprop. 70%
Aqua ad 100%Ohrentropfen der Fremdenlegion
Rp. Acidum boricum 2.75
Ethanol purum ad 100mlHeidelberger Ohrentropfen
Glycerini puriss. 10,0
Spirit. vini ad 30,0Ohrentropfen nach Prof. Haemerli, Zürich
0.2 Acidum aceticum
1.0 Alumnium aceticun
100.0 Aqua bidestillataOhrentropfen der US Navy
Rp. Acidum aceticum 0.2
Aluminium aceticum 1.0
Aqua Dest.ad 98.8
(= 100 ml Lösung)Grundsätzlich sollte das Ohr nach jedem Tauchgang zuerst gut getrocknet werden, bevor mittels Stirnband, Haube, Mütze, etc. ein Feuchtbiotop gezüchtet wird. Erst nach dem Trocknen ist es empfehlenswert, die Ohren vor kaltem Wind zu schützen!
Nebst den Mixturen eignet sich aber gerade so gut auch das Spülen des Gehörgangs mit sauberem, lauwarmen Wasser nach jedem Tauchgang und dem guten Trocknen danach (siehe oben).
Zum «Rückfetten» greifen viele Taucher zu Oliven-, oder Mandelöl. Dabei sollte es sich ausschließlich um Öle aus der Apotheke handeln, da Öle aus der Küche zusätzlich Keime einschleppen können.
Für Mixturen eignet sich Speiseessig nicht…Häufiges «Rummanipulieren» am und im Gehörgang führt eher zu Irritationen, Rissen in der Gehörgangshaut und zu Verletzungen. Jede offene Hautstelle ist Eintrittspforte für Infektionskeime. Also: Salbe rein, raus, Tropfen rein, Ohrenstäbchen rumschrauben, spülen, und so weiter führen schlussendlich genau zum Gegenteil… Wie so oft: Weniger ist mehr!
Nicht jede Ohrentropfen sind für jeden Menschen die wirklich richtigen!
Dies muss man individuell abklären, weil jeder Mensch eine etwas andere Gehörgangshaut hat. Das heisst konkret: Es gibt Menschen mit sehr feuchten oder fettigen Gehörgängen und Menschen mit zu trockenen Gehörgängen, mit Schuppenflechten, etc. Dann kommt die ganze Geschichte mit Allergien und so weiter hinzu…
Man sollte einfach mal ausprobieren, welche Tropfen einem gut tun und nützen sich und ggf. von seinem ORL-Arzt beraten lassen. In den meisten Fällen reichen aber die obengenannten Maßnahmen des Spülens mit Leitungswasser für die Vorbeugung ohne dass man Tropfen anwenden muss.Noch was zum Verschliessen des Gehörgangs: Toilettenpapier ist ungeeignet (Keimeinschleppung). Wenn, dann nehmt sterile Gaze.
Vor allem alkoholische Lösungen müssen wieder rausfliessen. Der Gehörgang ist nicht gemacht, um 24 h mit Alkohol in Kontakt zu sein… Und auch Essig gehört nicht 24 h ins Ohr rein! Also: Getränkte «Verschlüsse» eher zurückhaltend anwenden.Vaseline ist eigentlich keine geeignete Ohrensalbe und gehört auch nicht wirklich da hin…
Panotil ist wirksam, wenn andere Mittel und die Prävention versagt haben. Aber: Es handelt sich um ein rezeptpflichtiges Medikament und sollte dementsprechend nur nach ärztlicher Verordnung zurückhaltend angewendet werden.
Wer Panotil braucht, sollte 2-3 Tage beschwerdefrei sein, bis er wieder tauchen geht.Aber eben: Jeder kann tun und lassen, was er will.
In diesem Sinne
Gut Luft!
Octopus
1. Oktober 2009 um 8:07 Uhr #63961marc
Tauchersuper post – halbes buch 😉
nur eine anmerkung:
In den meisten Fällen reichen aber die obengenannten Maßnahmen des Spülens mit Leitungswasser für die Vorbeugung ohne dass man Tropfen anwenden muss.
ich nehme i.d.r. nicht leitungswasser sondern trinkwasser (mineralwasser aus der flasche) da je nach region das leitungswasser nicht wirklich «sauber» ist.
so, dann kann's ja jetzt bald los gehen mit der safari ;D
1. Oktober 2009 um 9:01 Uhr #63962Octopus
Taucherich nehme i.d.r. nicht leitungswasser sondern trinkwasser (mineralwasser aus der flasche) ;D
Einfach ohne Kohlensäure… 😉
Schöne Ferien und Ohrenproblemloses Tauchen!!!
1. Oktober 2009 um 10:50 Uhr #63963Excalibur
Tauchersuper posting, Octopus
Fand ich sehr aufschlussreich.tauchst Du auch mit Kopfhaube bei 29° Wassertemperatur? Ich versuch mir geraden meinen nächstjährigen Maledivenurlaub so vorzustellen.
1. Oktober 2009 um 11:02 Uhr #63964marc
Taucherhatte auf den philipienen auch schon bei 30° die kopfhaube montiert, da ich nach den ersten 20 TG's auch bei 30° mit 5mm neopren kalt hatte 😉 …dann kopfhaube auf und gut is ;D
1. Oktober 2009 um 12:09 Uhr #63965Masi
MitgliedHier ein kleiner Nachtrag für alle die eine Altenative zu den Ohrentropfen suchen:
Ohrentropfen sind aus meiner Sicht sicher gut doch ich benutzte schon seit über einem Jahr doc's earplugs mit einer dünnen Neoprenhaube und seitdem habe ich keine Probleme mehr auch nach x-Tauchgängen.
1. Oktober 2009 um 12:20 Uhr #63966marc
Taucherhast du einen link damit man sich unter «earplugs» was konkreteres vorstellen kann? ::)
1. Oktober 2009 um 12:41 Uhr #63967Anonym
InaktivAlso soweit ich weiss sind dass so was wie Ohrenstöpsel.
(Bei denen der Druckausgleich funktioniert)würden dann ug. so aussehen wie auf dem Video
Guet Luft,
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