Interview: Ein anstrengender und sehr herausfordernder Beruf

Ein Berufstaucher erzählt von seinem Alltag.

9. Oktober 2019, Christoph Mäder, SWISS DIVERS

Christoph Mäder – selbst ein begeisterter und erfahrender Sporttaucher – hat diesen Sommer (2019) erfolgreich die Schreinerlehre abgeschlossen. Im zweiten Lehrjahr musste er für die Berufsschule eine Vertiefungsarbeit schreiben und präsentieren. Dabei beschäftigte er sich intensiv mit den Themenkreisen: “Geschichte des Tauchens” und “Berufstauchen“. Das SWISS DIVERS-Tema hat entscheiden, das für diese Vertiefungsarbeit entstandene Interview, mit Ralf Zwahlen von der Willy Stäubli Ing. AG, zu veröffentlichen:

Vorschläge für den nächsten Interview Gast?

Wir werden versuchen zweimal Jährlich ein Interview mit einem Taucher zu veröffentlichen. Diese Interviews wollen wir mit ganz normalen Menschen die etwas besonderes erlebt haben oder tun führen. Es soll ein klarer Bezug zur Schweiz und zum Tauchen bestehen. Der Interview-Gast sollte zudem etwas zu erzählen haben, was andere Taucher interessieren könnte.

Falls es Vorschläge gibt, nehmen wir diese gerne unverbindlich über das Kontaktformular entgegen.

Das SWISS DIVERS-Team.

Wie viele Berufstaucher gibt es in deinem Betrieb?

Wir sind ein Team von fünf Berufstauchern.

Ist die Nachfrage nach diesen Jobs gross?

Ja, definitiv. Eigentlich zu gross. Meist sind die Vorstellung davon jedoch total unrealistisch. Viele wollen Hobby und Beruf verbinden. Sie übersehen im ersten Moment, dass das Berufstauchen nicht ausschliesslich mit Spass und Fische beobachten zu tun hat. Es ist ein anstrengender und sehr herausfordernder Beruf. Ich z.B. gehe in meiner Freizeit kaum noch Gerätetauchen. Was ich trotzdem mache ist Apnoetauchen – tauchen ohne ein Tauchgerät.

Wie bist du zum Berufstauchen gekommen?

Ich hatte nie das Bedürfnis als Tauchlehrer in einer Freiendestination zu arbeiten. Mich hatte die handwerkliche Seite des Berufstauchens interessiert. Durch persönliche Kontakte war ich zu diesem Job gekommen. Als Grundausbildung hatte ich eine Schlosserlehre abgeschlossen. Danach habe ich einige Zeit bei der Armee als Einsatztaucher gearbeitet.

Welche Ausbildungen benötigt man um als Berufstaucher in der Schweiz arbeiten zu dürfen?

Wie kann man Berufstaucher werden?

In der Schweiz gibt es keine staatlich anerkannte Ausbildung zum Berufstaucher. Die Polizei und die Schweizer Armee bilden selbst, spezialisierte Einsatztaucher aus, was ein Startpunkt in das Berufstauchen sein kann.

Viele Schweizer Berufstaucher lassen sich im Ausland ausbilden: In Deutschland gibt es eine zwei-jährige Berufsausbildung zum Berufstaucher. In Scotland, Frankreich, Südafrika, Kanada und den USA gibt es Einrichtungen, die international anerkannten Ausbildungen für Offshore-Taucher anbieten. Z.B: bei IMCA.

Das Meiste ist trotzdem “learing by doing”. Es gibt aber Grundvoraussetzungen, welche erfüllt sein sollten:

  • Eine abgeschlossene Grundausbildung in einem handwerklichen Beruf.
  • Im Alter zwischen 18 und 40 Jahren.
  • Ärztlich bestätigte medizinische Tauglichkeit.
  • Ein erfolgreich abgeschlossenes Sporttauchbrevet: CMAS **.
  • Führerausweis.
  • Motorbootsführerschein.
  • etc.

Es ist zu darauf hinzuweisen, dass das Berufstauchen nicht idyllisch ist. Natürlich kann man Hobby und Beruf verbinden und man verdient angemessen. Das Suchen nach vermissten Personen, die Temperaturen, die schlechte Sicht, die hohe körperliche Anstrengung, die hohe Verantwortung sowie die gesundheitlichen Risiken, sind Negativpunkte die diesen Beruf schnell zu einer Belastung werden lassen.

Lese mehr: Berufstaucher, berufsberatung.ch>>

In der Schweiz gibt es keine spezifische Ausbildung. Es ist alles “learning by doing.” Was als Grundvoraussetzung von unserer Firma erwünscht wird, ist eine höheres Sporttauchbrevet und eine Berufsausbildung im handwerklichen Bereich, wie z.B. Schlosser oder eine Lehre im Baugewerbe.

Wie gut ist Bezahlung? Bist du als Berufstaucher besser bezahlt als ein gewöhnlicher Handwerker?

Ja, ein wenig besser verdienen wir schon. Wir sind grösseren Risiken ausgesetzt und der körperliche Verschleiss ist auch höher.

Wie bist du versichert?

Über die SUVA.

Mit welchen Geräten und Material arbeitest du unter Wasser?

Wir arbeiten hauptsächlich mit hydraulisch (Öldruck) oder pneumatisch (Druckluft) angetriebenen Werkzeugen. Diese entsprechen weitgehend jenen, welche auch über der Wasseroberfläche verwendet werden. Teilweise sind heute auch wasserdichte Akkus in Einsatz. Die Leistung akkuversorgter Maschinen ist natürlich viel geringer. Wir haben Motorsägen, Bohrmaschinen, Trennscheiben, Brennschneider, Schweissgeräte und manchmal nutzen wir sogar Sprengstoff. Die Geräte hängen an einem langen Seil an einer Boje. So schweben sie immer auf Arbeitshöhe und sind jeder Zeit in Greifnähe. Kameras und Lampen sind ebenfalls unerlässlich.

Was für Aufträge führst du als Berufstaucher aus?

Zum Beispiel Saug- und Spülearbieten bei Wasserkraftwerken und Staumauern. Errichtung oder Reparaturen bei Ansaugstutzen in Seen. Bauen und Instandhalten von Stegen und Hafenanlagen sowie elektrische Leitungen im Wasser verlegen.

Bist du täglich im Wasser? Und in welchen Gewässern?

Ja, wir sind jeden Tag im Wasser. Der Einsatzort kann täglich variieren. Einmal im Fluss, dann im See oder in einem Weiher. Auch in Kläranlagen (kontaminiertem Wasser) oder in Brunnenstuben (Trinkwasser) der Wasserversorgungen arbeiten wir. Unsere Arbeitstiefe ist sehr unterschiedlich. 40 Meter Tiefe können es schon sein, je nach Einsatz.

Mit welchem Tauchequipment bist du ausgerüstet?

Bei kürzeren Taucheinsätzen nehmen wir herkömmliche Tauchflaschen und eine Vollgesichtsmaske oder einen Taucherhelm. Als weitere Variante werden grosse Standflaschen auf einem Transporter verwendet, welche die Luft über einen Schlauch zuführen. Bei einem sehr lagen Einsatz unter Wasser, wird das Atemgas via Kompressor nach unten transportiert. Eine mobile bemannte Schaltzentrale stellt die Funkverbindung und die Beleuchtung sicher.

Mit welchen Gemischen tauchst du bei deiner Arbeit?

Getaucht wird mit speziellen Gasgemischen, welche auf die Tiefe des Tauchgangs abgestimmt sind. In der normalen Luft sind 21% Sauerstoff und 79% Stickstoff enthalten. Wir tauchen oft mit einem Gemische, das 32% Sauerstoff und 68% Stickstoff enthält. (=Nitrox 32) Mit einem solchen Gemisch sollte man maximal auf 37 Meter Tiefe tauchen. Möchte man tiefer tauchen, muss der Sauerstoffanteil reduziert werden. Helium wird als drittes Gas bei Tauchgängen ab ca. 40 Meter Tiefe beigemischt (=Trimix), um eine Sauerstoffvergiftung zu verhindern. Anhand von Tabellen, Tauchcomputer und der Überwachung durch einen Mitarbeiter oberhalb der Wasseroberfläche, stellen wir sicher, dass wir niemals ein für uns schädliches Gemische atmen.

Willy Stäubli Ing. AG, Horgen

Wasserbau ist die Kernkompetenz der Willy Stäubli Ing. AG.

Die Willy Stäubli Ing. AG ist ein Baudienstleister der alle Tätigkeiten bei Taucharbeiten und im Stahlbau anbietet. Die Beratung, Berechnung, Planung, Ausführung und den späteren Unterhalt bekommt der Kunde aus einer Hand. Seit 1930 beschäftigt die Firma Willy Stäubli Ing. AG Berufstaucher. Diese langjährige Erfahrung hilft Bauprojekte effizient und fachgerecht umzusetzen. Taucharbeiten bei engen Platzverhältnissen, grossen Tiefen und bei schlechter Sicht sind nicht zu unterschätzen.

Willy Stäubli Ing. AG

Was gibt es zum Helmtauchen zu erzählen?

Erwähnenswert ist sicher unser Free-Flow-Helm. Der ganze Helm ist mit Luft gefüllt. Dabei muss regelmässig ein Druckausgleich stattfinden. Um diesen sicher zu stellen ist der Helm mit einem Ventil ausgestattet, welches mit einer seitlichen Kopfbewegung betätigt werden kann. Eine Luftdusche verhindert das Anlaufen des Sichtfensters. Eine Manschette aus Neopren oder Latex stellt die Verbindung zwischen Helm und Trockentauchanzug her. Auf dem Helm kann eine Lampe angebracht werden.

Gibt es spezielle Sicherheitsmassnahmen?

Führen wir Arbeiten auf einer Höhe von über 2’000 Meter über Meer aus, wo ein Helikopter wetterbedingt nicht immer fliegen kann, bringen wir unsere eigene Dekompressionskammer mit. Auch den Kompressor nehmen wir bei längeren Einsätzen immer mit. Entweder als Füllstation (inkl. Membrananlage) um die Druckluftflaschen zu befüllen oder um damit die Luft direkt über einen Schlauch nach unten zu pumpen.

Herzlichen Dank Ralf, für die spannenden Einblicke in deinen Berufsalltag. Danke, dass du dich für dieses Interview zur Verfügung gestellt hast!

Entstehung und Quellen:

    • Interview von Christoph Mäder mit Ralf Zwahlen vom 4.12.2018. (Aus “Einblicke in die Tauchgeschichte“, eine Vertiefungsarbeit von Christoph Mäder, am 18.12.2018 eingereicht bei Andrea Derungs)
    • Veröffentlicht mit der freundlichen Genehmigung von Christoph Mäder, Ralf Zwahlen, der Baugewerbliche Berufsschule Zürich (Peter Stocker) und der Willy Stäubli Ing. AG in Horgen. (Samuel A. Jucker)
    • Redigiert und gestaltet von SWISS DIVERS, Stefan.
    • Fotos: Christoph Mäder und Felix Aeberli.

Neues Trocki-Material von Kallweit

Kallweit hat ein neues Material für seine Trockentauchanzüge. Für die Entwicklung des sogenannten „Octolaminats“ wurde mit dem Reifenhersteller Continental kooperiert.

Mit der neuen Generation trägt sich dank ContiTech der Trockentuchdress fast wie ein Maßanzug: leicht, sehr flexibel, ohne große Luftnester sowie steife, einschränkende, teils sogar schmerzende Wülste und Druckstellen. Die Anzüge verbinden alle Vorteile des Trilaminats mit einem perfekten Sitz und setzen dadurch neue Maßstäbe. Möglich ist dies durch die besondere Materialmischung, die in intensiver Forschungsarbeit vom ContiTech gemeinsam mit Kallweit entwickelt wurde. Immer wieder traf sich das Entwicklerteam, um Optimierungen zu bewerten und die nächsten Entwicklungsschritte festzulegen. Entstanden ist ein Gewebeverbund, der auch nach vielen Tauchstunden bei extremen Belastungen noch dicht bleibt. Mit der neuen Con- densation-Control-Technology (CCT) sorgt das Material auch dafür, dass die Feuchtigkeit effektiver nach außen transportiert wird als bei bisherigen Anzügen.

Mehr hier…

Backplate aus Carbon (Kohlenfaser-Aramid-Verbundstoff)

 

Die Idee, eine BP aus Carbon selbst herzustellen, ist in etwa so alt, wie der Entscheid auch in warmen Gewässern nicht mehr mit Sportjacket, sondern Monowing, Harness und BP zu tauchen. Da ich dies aus Spass in meiner Freizeit mache, hat mich auch der Aufwand nicht abgeschreckt.

Einige Vorwände waren jedoch dann trotzdem noch zu Berücksichtigen:

  • Die ultraleichte BP würde keinen oder sogar negativen Abtrieb erzeugen.

–> Da diese jedoch wirklich nur für sehr warme Gewässer gedacht ist (3mm Neopren Nass ohne Handschuhe und Kopfhaube) nehme ich das wenige Blei auf den Flaschenspanngurten in Kauf.

  • Wenn die Platte wirklich leicht werden soll, wie stabil ist sie dann?

–> Diese Frage wurde mir von einer Fachperson beantwortet. Bei gleichem Gewicht ist die Stabilität von einem Kohlefaserverbundstoff 5x höher ist als bei Stahl (somit konnte ich das Gewicht locker um Faktor 5 verringern).

  • Wie verhält sich die Platte wenn sie längere Zeit Salzwasser ausgesetzt ist?

–> Auch hier meinte der Experte dies sollte kein Problem darstellen, da die Fasern selbst kein Wasser aufsaugen.

 

Somit waren die Zweifel ziemlich ausgeräumt und das Projekt konnte starten.

 

Als erstes liess ich mich vom Geschäftsführer von Composite Solutions in Bern höchst persönlich beraten. Nach 2h (!) höchst kompetenter und dazu noch gratis Beratung verliess ich das Geschäft mit meinem Material. Ich habe mich nicht nur für ein reines Kohlenfasergewebe entschieden, sondern zusätzlich für ein Aramid-Kohlenfaser-Gewebe. Dies aus dem Grund, dass falls das Carbon an einer Schwachstelle brechen würde, könnte die Bruchstelle dank den Aramitfasern nicht ausreissen. Die Platte wäre somit nur instabil und nich auf einen Schlag völlig kaputt. Zum Stoff dazu gabs noch Epoxyharz (2 Komponenten) sowie eine spezielle Schere zum Schneiden der sehr zähen Fasern. Auch nötig waren Mischbecher, Holzstäbchen zum Anrühren sowie ein Schaumstoffroller zum auftragen des Harzes. Los gehts!

Als erstes wird die original Edelstahl BP schön mit einem Trennwachs eingewachst, so dass kein Harz an der Platte kleben bleibt. Umbedingt auch die Löcher und Schlitze nicht vergessen!

 

Nun werden auf der Innenseite der Platte alle Löcher und Schlitze mit Klebeband abgeklebt, so dass nicht überschüssiges Harz darunter laufen kann.

 

Wenn das Gewebe zugeschnitten wird, eignet es sich, die Schnittstelle mit Klebeband abzukleben um ein Ausfransen der Fasern zu verhindern.

 

Ist alles vorbereitet, wird das Harz angerührt. Das richtige Verhältnis ist hierbei Matschentscheidend. Als Faustregel gilt, dass eine maximale Abweichung von einem Gramm auf 100g angerührten Harz toleriert werden kann. Ebenfalls das gute Durchmischen ist sehr wichtig. Ist gut gerührt worden, so wird der Harz "umgetopft", d.h. das Gemisch wird in einen neuen Becher geschüttet und nochmals gerührt (alles in allem minimum 2 Minuten rühren).

 

Angerührt wird als Faustformel etwa gewichtsmässig gleich viel Harz wie Gewebe verwendet wird. Bei dieser Menge hat sich für mich ein zweimaliges Anrühren bewährt, da die Verarbeitungszeit des Harzes (je nach Raumtemperatur) nicht sehr lange ist. Ich konnte ca. 40 min damit arbeiten.

Die bewachste Backplate wird nun mit Harz eingestrichen bevor die erste Lage Gewebe darauf kommt.

Jede Lage Gewebe wird mit dem Roller und zusätzlichem Harz sehr gut (!) angedrückt. Dieser Schritt darf pro Lage gut etwa 5 min dauern.

Nach jeder Lage habe ich kurz mit einem Föhn das Harz erwärmt. Die Wärme macht es flüssiger und das Gewebe wird besser und regelmässiger getränkt. Überschüssige Luft wird somit auch ausgelöst.

 

Ich habe mich anfänglich für 6 Lagen Gewebe, inklusive diverser Verstärkungen der exponierten Stellen entschieden. Nach zwei Lagen kamen die ersten Verstärkungen aus übrig gebliebenen Geweberesten dazu.

 

Nach sechs Lagen Stoff und ungefähr 200g Harz sah das ganze wie folgt aus und konnte über Nacht getrocknet werden:

 

Als das Laminat am nächsten Tag einigermassen äusgehärtet war, habe ich die Löcher und Schlitze aufgezeichnet und anschliessend die Edelstahlplatte vom Verbundstoff gelöst. Dies ging einwandfrei, ein Zeichen dass genügend gut gewachst wurde.

 

Das anschliessende grobe Aussägen mit der Eisensäge gestaltet sich eher als mühsam. Die Kohlenfasern wären hier nicht das Problem, sondern die besonders zähen Aramidfasern, welche an der Schnittstelle stark ausfransen.

 

Ist die Form grob ausgeschnitten, kommt sie für mindestens 6 Stunden (besser 10h) bei 60°C in den Backofen. Dieser Vorgang nennt sich "Tempern" und dient dazu, dass die restlichen Moleküle noch Verbindungen eingehen. Mann gewinnt so nochmals ca. 5% an Härte.

Um zu vermeiden, dass sich das Laminat aufgrund der Wärme noch verzieht ist ein langsames Aufheizen des Ofens wichtig. Eigentlich sollte der Temperaturanstieg nicht mehr als 10°C pro Stunde betragen. Ich habe den Ofen aus zeitlichen Gründen jedoch schneller erwärmt, was meiner Platte nicht geschadet hat.

Aus dem Backofen entlassen geht es an den schwierigsten Schritt, das Zuschneiden der exakten Form sowie das Herausbohren der Löcher sowie das Fräsen der Schlitze. Zum Glück hatte ich hier einen Dremel zur Verfügung, ohne wirds übelst mühsam!

 

Ganz wichtig bei diesen Schritten: Staubmaske und Schutzbrille nicht vergessen, es ist eine sehr staubige Angelegenheit.

Ein Metallbohrer funktioniert hier einigermassen gut, ein diamantbesetzter Bohrer (und auch Trennscheibe) wären sicher noch optimaler.

Ohne zu Schleifen sieht das ganze dann noch ziemlich ausgefranst aus….

 

Das Schleifen stellte sich dann auch nicht ganz so einfach heraus wie ich mir dies vorgestellt hatte. In Zahnarztmanier habe ich mich sicher noch gut eine Stunde über die Platte gebeugt.

 

Das Ergebnis ist nach dem Schleifen noch immer nicht zufriedenstellend, die Aramidfasern sind einfach zu zäh um eine sauber geschliffene Kante zu erhalten. Trotzdem lässt sich das Zwischenresultat einigermassen sehen.

 Zum Abschluss wollte ich die Platte dann noch mit einer Schicht Harz "versiegeln" um die abstehenden Fransen des Aramitgewebes anzukleben und einen sauberen Abschluss zu erhalten.

Als der Leim jedoch getrocknet war, waren die Fransen nicht angeklebt, sondern standen ab und waren durch den Leim pickelhart geworden. Oder anders gesagt: Eine wunderbare Kratzbürste um sich den Anzug zu ruinieren.

Würde ich nun diese fiesen kleinen Stacheln nochmals Schleifen wäre ich wider gleich weit wie vor dem "Versiegeln".

Da ich die ausgefranzte Lösung aus rein optischen Gründen nicht akzptieren wollte (obwohl die Praxistauglichkeit dadurch nicht eingeschränkt gewesen wäre) entschied ich mich, noch pro Seite zwei Lagen reines Carbongewebe darüber zu laminieren. Carbon lässt sich nämlich herrvorragend bearbeiten (Schleifen).

 

 

 

Nach dem Schleifen habe ich die Kanten noch mit Klarlack versiegelt et voilà.

Mit dem Resultat bin ich nun mehr als zufrieden!

Zu den Fakten:

  • Dicke beträgt an den nicht verstärkten Stellen ca. 3.2 mm
  • Das Gewicht ist 380 g
  • Das Laminat besteht aus 6 Lagen Aramid/Kohlfaserhybridgewebe und 4 Lagen reinem Kohlenfasergewebe als Abschluss.
  • Somit ca. 70% Carbon und 30% Aramid (plus zusätzlich natürlich noch das Harz).
  • Biegefestigkeit und Stabilität ist enorm hoch relativ zum Gewicht.
  • 12 TG's im Salzwasser mit Mono 12l Aluflasche bis anhin problemlos überstanden 😉

 

Noch einen herzlichen Dank an Alex Obrist, Geschäftsführer von Composite Solutions, welcher sich sehr viel Zeit genommen und mich fachkundig beraten hat.
Auch danke ich meinem Vater für die Fotos und das ständige "zur Hand gehen" und "Platte beim Schneiden halten" usw.

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Bei Fragen zur Technik oder den chemischen Begebenheiten wie z.B. welche Stoffe, welche Gewebearten, welche Harze usw. wendet euch besser an einen Fachmann, der kann eindeutig besser Auskunft geben.

Hier noch der Link zu Composite Solutions:

http://www.compositesolutions.ch/

 

Marc

 

Gewinde beim Tauchen

Habe vor einiger Zeit begonnen, mir alles über die verschiedenen Gewinde beim Tauchen zu notieren.

 Input / Verbesserungen / Erweiterungen sind wollkommen

 

 

Gewinde

Verwendung beim Tauchen

G1/2“

UNF DCF Mitteldruck für Hauptautomat an 1. Stufe bei MARES & APEKS

G3/4“

Sauerstoff, zwischen 1. Stufe + Ventil an Flasche

G3/8“

UNF Mitteldruck an 1. Stufe für Inflator, Trocki, 2. Stufe + Anschluss Mitteldruckschlauch bei allen 2. Stufen

G5/8“

Luft 200bar oder 300bar, zwischen 1. Stufe + Ventil an Flasche (Ein 300bar Aussengewinde, meistens am Automaten oder Füllschlauch) geht auch in ein 200bar Innengewinde

G7/16“

UNF an 1. Stufe für Hochdruck & zwischen Schlauch + Fini (mit einem Swizel dazwischen)

M24x2

?? gibt aber einen Adapter 24×2 AG – 3/4 IG / 095.068.00160 / (587185) bei scubashop.ch

M26x2

Nitrox, zwischen 1. Stufe + Ventil an Flasche, meistens Innengewinde am Ventil

M30x2

Helium, zwischen 1. Stufe + Ventil an Flasche, meistens Aussengewinde am Ventil

W21.8×1/14

Argon, zwischen 1. Stufe + Ventil an Flasche, meistens Aussengewinde am Ventil

M25x2

Flaschengewinde, zwischen Flasche und Ventil

M18x1.5

Flaschengewinde, zwischen Flasche und Ventil (z.b. http://www.deepstop.de/liter-stahlflasche-p-957.html)

3/4.14″

Flaschengewinde, zwischen Flasche und Ventil amerikanische Flaschen Siehe http://www.deepstop.de/zone-3414-p-818.html

 Version: v1 24.12.2010

Flossentest “Turtlefin”

Bei meinem heutigen Tauchgang hatte ich die Chance, die Ur-Techie-Flosse “Turtlefin” zu tauchen. Als langjähriger Mares Avanti Quattro Taucher war es im ersten Moment doch eine rechte Umstellung. Aber erst mal der Reihe nach.

Als mir der Kollege die Turtlefins (inkl. Flossenfedern) ist mir gleich das Gewicht der Flossen aufgefallen. Die Turtlefins (mit Federn) sind einiges schwerer als die Avanti Quattro (ebenfalls mit Federn). Dies machte sich dann auch unter Wasser bemerkbar. Obwohl ich mehr Luft als sonst in die Beine meines Trockentauchanzuges gelassen habe, gab es keine Anzeigen von “Füsse-Hochnehmen” – es war gerade angenehm bis noch ein bisschen Abtrieb. Schwerer als die Turtlefins sollten Flossen definitiv nicht sein.

Verschiedene Flossenschläge gehen gut mit der Turtlefin. Einzig das “Schehren” (Frogkick ohne die Flossen richtig abzudrehen) hatte wenig bis keinen Effekt. Dafür ging der Backkick (Rücktwärts-Schwimmen) auf Anhieb erstaunlich gut. Kein Vergleich mit der Avanti Quattro, mit welchen der Backkick eher mühsamer ist. Dafür hatte ich allgemein das Gefühl, als hätte mir einer die halbe Flosse abgeschnitten; viel weniger Power bzw. Vorschub als mit der Avanti Quattro. Müsste mal ausprobieren, was die Flosse her gibt, wenn man mal richtig in Strömung geht (z.B. in die Kanäle auf den Malediven). Könnte mir vorstellen das es dann eng wird.

Durch die flexibleren Teile an der Avanti Quattro reagiert die Mares-Flosse für mein Empfinden einiges schneller und agiler. Soll heissen das ich z.B. für leichte Positionskorrekturen mit der Avanti Quattro viel kleinere Bewegungen machen muss um den selben Effekt zu bekommen, wie mit der Turtlefin. Ist aber wohl dann Gewöhnungsache – aber mir ist es aufgefallen.

Dafür finde ich die ganze Flossenkonstruktion massiver und auf den ersten Blick robuster als bei der Avanti Quattro. Anderseits ist auch die Avanti Quattro seit über 600 Tauchgängen ohne Probleme und Materialermüdungen im Einsatz.

Fazit:
Mit beiden Flossen kann man gut tauchen. Die Turtlefin ist klarer Sieger beim Backkick hat dafür beim Vorschub/Power/Agilität klar zweiten gemacht. Ich werde wohl bei der Avanti Quattro bleiben und versuchen den Backkick noch etwas zu verbessern.

Originalartikel gibt es hier

Customized Back Plate für Rebreather (HESER)

 

Custom made backplate für CCR

Beim Umstieg von OC-Doppelpacks auf CCR ändert so manches. Die Geräte sind im Allgemeinen viel kleiner und leichter und vor Allem kürzer als Doppelgeräte mit denen man vergleichbare Dives machen kann.

Es stellen sich unter anderem auch folgende Fragen:

 

  1. Wie mache ich das Ding auf meinem Rücken fest?
  2. Wie schaffe ich einen bequemen Auflagerpunkt dass ich keine Kreuzschmerzen bekomme?
  3. Wo bringe ich das zusätzlich notwendige Blei unter?

Einige CCR’s lassen sich ganz normal auf ein backplate montieren. Damit ist Frage 1 beantwortet. Normalerweise stehen die Geräte in der Länge/ Höhe nicht weit über. Einen tiefen unteren Auflagerpunkt auf dem Steiss, so wie das bei Doppelpacks der Fall ist, gibt es nicht. Vor allem beim Scootern kann die Kante von normalen Backplates dann schmerzhaft ins Kreuz drücken. Hier kommen wir zu Frage 2.

Ein Doppelgerät steht je nach Grösse und Höhe der Schellen ca. 15 cm über an der unteren Kante des backplates. Die beiden Flaschenböden liegen bequem auf dem Steiss auf und verteilen das Gewicht schön über den ganzen Rücken. Dies ist bei vielen CCR’s (KISS, Meg, Copis, Revo, etc.) nicht der Fall.

Mit dem CCR alleine geht es im Normalfall nicht ohne zusätzliches Blei. In meinem Fall waren es gegenüber dem Doppel-12 (dieses tauchte ich ohne Blei) etwa 4 bis 5 kg Blei mehr. Hier sind wir bei Frage 3: wohin damit? Am Bleigurt ist es erstens sperrig und zweitens gibt es (zumindest bei mir) noch mehr Kreuzweh.

Wie haben wir das Problem gelöst? Bei ein paar alten CCR-Hasen haben wir gesehen, dass die etwa 15 cm längere backplates verwenden. Unerhört, nie gesehen!?! Wollen wir auch haben. Nach einigem Hin und Her (selber basteln oder nicht) haben wir uns für eine professionelle Ausführung entschieden. Abfänglich war es gar nicht so leicht jemanden zu finden der so etwas in anständiger Qualität bauen kann. Die Wahl fiel dann auf die Firma Heser. Genug der Worte, anbei ein paar Bilder.

Erste Entwurfsskizze

Professionelle CAD-Zeichnung

 

Das neue HESER-Backplate gegenüber einem Halcyon-Standard-Backplate

 

 

Fertig montiertes langes Heser-Backplate mit KISS CCR, Frontansicht

 

 

Fertig montiertes langes Heser-Backplate mit KISS CCR, Rückansicht; sehr gut zu sehen ist der Platz für die Argon-Flasche, welche am besten butt-mounted angebracht wird. Die notwendigen Löcher für die Argon Straps sind bereits im Plate vorgesehen.

 

Fertig montiertes langes Heser-Backplate mit KISS CCR, Seitenansicht

 

Fertig aufgeriggt mit langem HESER-backplate, KISS CCR im Feld (Gouffre de Poumayssen/ Frankreich)

 

Fertig aufgeriggt mit langem HESER-backplate, KISS CCR und bailout Stage (Gouffre de Cabouy/ Frankreich)

 

Unter Wasser in der Font de Truffe/ Frankreich, das lange backplate ermöglicht eine horizontale Wasserlage („DIR-Style”)

 

Unter Wasser im Silser-See/ Schweiz, alles ordentlich „aufgeräumt”, kein zusätzlicher Bleigurt etc. („DIR-Style”)

 

 

Ab und an sehen wir ich andere CCR-Taucher, die mit Blei herumwursteln und nie eine vernünftige Wasserlage hinbekommen und vielleicht noch Kreuzweh nach dem Tauchen bekommen. Das HESER plate macht dort dann meistens grossen Eindruck 🙂

Wir tauchen die Dinger nun seit über 1 Jahr und sind damit EXTREM ZUFRIEDEN!

Hier noch ein paar technische Daten:

ca. 8 kg

Breite ca. 35 cm

Länge ca. 52.5 cm

Dicke 6 mm

Kostenpunkt 349 Euro (inkl. Harness und MWST)

Zu beziehen bei www.heser-backup.de

 

Bei Fragen jederzeit per mail an den Autor,

Hubert.Zistler@gmail.com

Halcyon baut ab 2010 auch eigene Automaten

h75_p.jpgBenutzerbeitrag: Ab 2010 produziert die im technischen Tauchen bekannte Marke Halcyon erstmalig auch eigene Automaten. Die erste Stufe "H-75P" ist balanciert und vereisungsresistent. Mittels eines Gelenktes können die Abgänge gedreht werden, sodass die Schlauchführung optimal auf die jeweiligen Bedürfnisse eingestellt werden kann. Weiter hat die 1. Stufe zwei Hochdruck und fünf Niederdruckabgänge. Der DIN-Anschluss ist auf 300 bar ausgelegt. Die erste Stufe "H-50D" ist der kleine Bruder ohne drehbare Anschlüsse und nicht vereisungsgeschützt. Als zweite Stufen gibt es "Halo" und "Aura". Beide balanciert mit "Air Control Vane" (A.C.V.) für geringen Atmungswiderstand und für Nitroxgemische bis 40%. Bei der "Halo" kann zusätzlich noch der Atmungswiederstand eingestellt werden.

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Aus SEEMANN wird SUBGEAR

subgear.jpgVon der Seemann/Subgear Webseite: Mittlerweile ist SEEMANN in ganz Europa und Russland fest etabliert und bereitet seit 2008 die weltweite Vermarktung vor. Da der Name SEEMANN im englischen Sprachraum schwer ausgesprochen werden kann und je nach Aussprache zu missverständlichen Interpretationen führt, hat sich der Hersteller entschlossen, für die weltweite Markteinführung einen neuen Markennamen zu kreieren – das Ergebnis ist SUBGEAR. Das bekannte blaue Dreieck mit der integrierten Welle bleibt erhalten und wird im auch neuen Logo zu finden sein.

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