SWISS DIVERS › Foren › Gewässer im Ausland › Tauchen lernen in Griechenland? › Re: Re: Tauchen lernen in Griechenland?
Meine Meinung, die ebenfalls auf meinem Erlebten basiert:
Ich hab in tropischen Gewässern das Tauchen erlernt, mich danach erst durch das «vorhandensein» (=vom Bruder «geerbt») eines Trockis für das Tauchen in der Schweiz interessiert. Für mich war das Tauchen in der Schweiz deshalb interessant, weil für mich nicht «Fische-gucken» der Hauptgrund zum Tauchen ist, sondern der Zustand im Wasser zu sein, in eine andere Welt einzutauchen, Besucher zu sein.
Ich empfand es als angenehm, bereits meine ersten Schritte im potentiell lebensfeindlichen Element getan zu haben, bevor ich mich ins trübere, dunklere, kältere Gewässer gewagt habe. Ich hatte dadurch den psychologischen Vorteil, das Selbstvertrauen in die grundlegende Fähigkeit zum Tauchen zu haben, und nun lediglich die Schwierigkeitsstufe der lokalen Eigenheiten zu meistern.
Meine Freundin machte es so, wie von Marc beschrieben: Theorie und Grundfertigkeiten in der Schweiz, Freiwasser in den Tropen, erste fünfzehn TG in den Tropen, dann Trockikurs und anschliessend Trockentauchen in der Schweiz. Wenn ich nochmals beginnen würde, wäre dies auch meine Wahl, da die Schwierigkeitstufen in mundgerechte Happen verteilt werden und mehr Zeit für die Festigung des soeben erlernten direkt anschliessend an den OWD verbleibt.
Ich selbst tauche grundsätzlich in der Schweiz nur im Trocki. Hab zwar schon ein paar mal den Nassanzug benutzt, ist aber nicht mein Ding, wenn ich den Tauchgang wegen Wohlbefinden abbrechen muss.
Ich musste mir schon Sprüche anhören, von wegen Trockentauchen oder Nasstauchen und Schwester sein oder nicht. Wenn ich aber die entsprechende Person nach dem Tauchgang jeweils jammern hörte, dass sie die Füsse oder Finger nicht mehr spürt, wundert es mich nicht, dass es auch schon eine Deko gab…
Auch stelle ich mir die Frage, wie weit es mit der mastery gehen kann, wenn die Tauchgänge wegen Kälte auf 20min limitiert sind… (ich hab keine persönliche Erfahrung vom Schulen, daher stelle ich mir diese Frage. Mastery bedeutet für mich nicht einmal à la Zufallstreffer vorgeführt, sondern mehrmals reproduzierbar gezeigt.)
Ich finde, dass wenn man in der Schweiz das ganze Jahr tauchen möchte, dann braucht es ein Trocki. Das ist eine Investition, die nicht unerheblich ist. Deshalb empfinde ich es als interessant, zuerst das Tauchen zu erlernen, um zu sehen ob einem die Freizeit-Beschäftigung in einem schweizer See liegen kann, bevor man einen ordentlichen Batzen hinlegt.
Deshalb zuerst in den Tropen tauchen lernen und dann den beherzten Entscheid treffen oder nicht.
Mein Entscheid zur Theorie und Grundfertigkeiten in der Schweiz im Pool kommt daher, dass man dafür nicht extra drei Tage wohlverdienter Ferien für Zwangs-DVD-gucken investieren muss, das geht zuhause günstiger mit weniger Aufwand…
Vom OWD im Trocki hab ich ebenfalls gehört. Kann es mir jedoch aus materialfinanztechnischen Gründen nicht wirklich als Alternative vorstellen… (wäre jedoch bereit, eines besseren belehrt zu werden.)
Qualitäts-technisch sehe ich je länger je weniger einen Unterschied zwischen Ausland (=Tropen) und Schweiz, es wird mittlerweile überall auf die Gewinnoptimierung geschaut und deshalb lediglich auf das Erreichen der Minimum-Standards hingearbeitet, anstatt auf best-mögliches Beherrschen.
Ich weiss, ein paar Leute einige ketzerische Aussagen, aber dennoch Gedanken, die in der Tauchausbildung eine Rolle spielen können…
Cheers,
Tauchkaterli