Kontrolle O2-Zellen

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  • #55636
    Anonym
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    Hallo Gemeinde

    Zur Zeit überlege ich mir ob ich ein Messgerät für die O2-Sensoren erstehen soll. Ein Schwachpunkt bei allen Rebratherarten ist der Sauerstoffsensor. Dieser funktioniert wie eine Batterie und altert mit der Zeit.
    Kalibriert werden die Sensoren jeweils mittels Umgebungsdruck. Werden sie älter, können sie von der der linearen Kurve bei höheren Drücken abweichen und fehlerhafte Werte messen (zu hoher oder zu niedriger ppO2)

    Ich kontrolliere meine Sensoren jeden zweiten bis dritten TG mittels Diluent spülen. Allerdings kann ich den O2-Partialdruck nur kurzzeitig und mit Tolleranzen messen, da der Controller sofort reagiert und O2 einspeisen will.

    Frage macht es Sinn sich die teure Anschaffung eines O2-Sensor-Testgerätes zu tätigen oder wechselt ihr aus Prinzip nach einem bestimmten Zeitpunkt die Sensoren generell aus?

    Grüsse aus dem Seeland
    Christian

    #72053
    Anonym
    Inaktiv

    Ich kontrolliere meine Sensoren jeden zweiten bis dritten TG mittels Diluent spülen. Allerdings kann ich den O2-Partialdruck nur kurzzeitig und mit Tolleranzen messen, da der Controller sofort reagiert und O2 einspeisen will.

    ähm was tauchst du denn für einen Kreisel? ich glaube du solltes das Geld für so ein Messgerät sparen und dir einen gescheiten Kreisel kaufen. Ich meine wenn der Controler bestimmt was du atmest und nicht du… hab aber keine Ahnung von eCCR

    mit Diluent spühlen bringt nix um rauszubekommen wie alt die Sensoren sind.

    du must den Loop mit O2 spühlen und sehen ob du auf 6m auf 1.6 kommst.

    wenn die sensoren altern bleibt die liniarität mehr oder weniger erhalten, aber die Spannung bei hohen ppo2 sinkt.

    Ich kallibriere immer mit O2 und prüfe meine sensoren mit O2 auf 6m.

    was wurde denn im Kurs geschult?

    #72054
    Tinu
    Taucher

    Hallo Christian

    Eine O2 Zelle ist eine Stromquelle. Der Strom ist abhängig u.a. pO2, Temparatur u.a.
    Mit dem Alter sinkt der maximale Strom, d.h hohe pO2 können gar nicht mehr angezeigt werden. Und eventuell amest Du einen zu hohen pO2 und es zeigt z.b. 1.3, weil die Zelle gar nicht mehr soviel Strom liefern kann.
    Zudem reagieren mit dem Alter die Zellen langsamer und der Totalausfall wird immer wahrscheinlicher.

    Hier in deutsch: http://www.revo-rebreathers.com/uploads/Understanding_oxygen_sensors_GER.pdf

    Ich teste meine Zellen wie folgt:
    täglich einmal (auch bei mehreren TG's / Tag)
    – Gerät spülen mit O2, kalibieren -> je nach Wetter (Luftdruck) wird es pO2 0.93+/- geben mit einer Spannung von 36mV – 64mv (bei 100% O2)
      je älter desto tiefer sinkt die angezeigte Spannung bei mir am Controller
    – mit Luft sollte die Spannung 6.3mV – 13mV (21% O2) sein.
    Hier merke ich mir auch die Reaktionsgeschwindigkeit der Zellen

    Wenn eine Zelle beim Kalibrieren nicht innerhalb der Zone ist, dann ist die Kalibrierung nicht erfolgreich.

    Zudem teste ich ca. einmal pro Monat, ob diese Zellen noch mind pO2 von 1.7 anzeigen, indem ich nach Ende der Deko auf ca. 8m mit O2 spüle und alles muss bei mir rot blinken. Ob die Zelle noch pO2 von 2.0 oder mehr anzeigt, ist mir egal. Die Alarmwerte müssen überschritten werden.

    Bei mir ihm Gerät sind 4 Sensoren, 3 auf dem Shearwater und 1 auf einem sep pO2 Monitor mit HUD.

    Dies sind meines Erachtens aber Themen im gerätespezifischen Kurs.

    Ich wechsle erst, wenn eine Zelle (fast) gar nicht mehr will. Dafür habe ich 2 in der Rep-Kiste.
    Andere Szenarien sind im Artikel oben erwähnt.

    Langer Rede kurzer Sinn: Ich brauche kein sep. O2 Prüfgerät. Zudem hat Richu Studer, Crazy Diver Hilterfingenseit ein paar Tagen so eines…

    Es gilt auch zu beachten, dass der Ausbau /wieder Einstecken die Zellen auch stark belastet

    Immer gut Luft
    Tinu

    #72055
    Anonym
    Inaktiv

    ähm was tauchst du denn für einen Kreisel? ich glaube du solltes das Geld für so ein Messgerät sparen und dir einen gescheiten Kreisel kaufen.

    das bringt genau so viel: rein gar nichts! (was ist denn ueberhaupt ein gescheiter kreisel?)

    solange der user den setpoint manuell verstellen kann, reicht das, um ppo2 flush tests zu machen. wenn es nicht geht, liegts am taucher.

    die spannungen, welche eine o2 zelle bei welchem partialdruck abgeben sollte, haengen von der zelle ab -> datenblatt.

    «flush tests» sind mit vorsicht zu geniessen, denn kein flush ist perfekt, sprich es hat meist noch ein wenig andere gase im loop, also sprich es sind nur grobe richtwerte.

    tests mit diluent flushes sind keinesfalls nutzlos. ein diluent flush in groesserer tiefe zeigt mir an, ob die sensoren +/- den ppo2 des diluents messen koennen (kann ja auch ein fehler in der kalibration vorliegen etc). genau so *kann* (aber muss nicht) es helfen, eine fehlerhafte zelle zu identifizieren, wenn z.b. eine zelle sich gross von den anderen unterscheidet. zum zeitpunkt des feststellens der abweichung, ist nicht bekannt, welche zelle(n) nun fehlerhaft arbeitet. werden die zellen einem bekannten ppo2 ausgesetzt, kann die fehlerhafte zelle isoliert werden.
    dieses statement soll nicht heissen, nicht aufs bailout zu wechseln, sondern nur eine moegliche diagnostik aufzeigen.

    ueber sinn und unsinn eines pruefgeraetes laesst sich streiten. der grosse vorteil ist der, dass dort bessere test bedingungen herrschen als bei einem «ungenauen» flush. ob die zelle nun mittels flushing oder test geraet getestet wird, es ist und bleibt was es ist: nur ein test, also eine glorifizierte stichprobe, keine verifikation.
    besteht die zelle den test mit allem was dazugehoert (spannung, linearitaet, ansprechzeit etc) kann sie schon morgen versagen.

    ich selbst hab ein narked@90 tester mit dem ich meine zellen regelmaessig teste. ich gehe dabei von luft bis 2 bar, weil es mir nicht reicht, dass ich spannungen messen kann, die gerade mal ueber dem alarm trigger punkt liegen (beim meg wuerden hier schon 1.51 bar reichen), sondern ich will sehen, ob sich weiter oben schon eine current limitation eingestellt hat, sprich ich will genug marge nach oben haben.

    die spannung bei luft sagt zu wenig ueber das alter aus. ich habe mehrere zellen erlebt, die lange zeit (z.b. im o2 analyzer) bei luft jahrelang immer etwas im bereich von 11-12 mv lieferten und dann innerhalb von wenigen stunden gar nicht mehr funktionierten. es ist also bestenfalls einer von vielen indikatoren, die nicht als selbstverstaendlich angesehen werden sollten.

    Ich kontrolliere meine Sensoren jeden zweiten bis dritten TG mittels Diluent spülen. Allerdings kann ich den O2-Partialdruck nur kurzzeitig und mit Tolleranzen messen, da der Controller sofort reagiert und O2 einspeisen will.

    ich weiss nicht, was fuer einen kreisel du tauchst, aber wenn ich so was mache, schalte ich den controller auf einen tiefen setpoint (beim meg sind das 0.4 bar) oder gar auf manuell (dann greift der controller erst beim unterschreiten von 0.21 bar ein). manuell ist aber mit vorsicht zu geniessen und sollte nicht auf dieser einstellung gelassen werden…

    wenn du den setpoint nicht soweit runterfahren kannst, dass der kreisel nicht (wenn auch in guter absicht) eingreift, kannst du das solenoid isolieren, sofern ein isolator vorhanden.

    btw. der deox checker kann auch die response zeiten der sensoren messen: http://www.dtuag.eu/product_info.php?language=fr&products_id=1533

    in dem zusammenhang sollte einfach noch gesagt werden, dass regelmaessiges auswechseln der sensoren immer noch eine gute sache ist, ungeachtet ob irgendwelche tests nun sagen, dass die dinger noch gut sind. konkret wechsle ich sie nach 10-12 monaten aus.

    cheers
    –bruno

    #72056
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo Bruno

    ich selbst hab ein narked@90 tester mit dem ich meine zellen regelmaessig teste. ich gehe dabei von luft bis 2 bar, weil es mir nicht reicht, dass ich spannungen messen kann, die gerade mal ueber dem alarm trigger punkt liegen

    Wir hatten ja vor Jahren schon mal eine Diskussion, wann die Sensoren am besten geprüft werden 🙂

    Auf jeden Fall müsste in der Ausbildung zum CCR Taucher das Thema Cellcheck zwingend adessiert werden (so oder so). Diluent Flush ist definitiv nicht geeignet, da sind wir uns einig.

    Zum Thema O2-Sensorcheck habe ich einen Interessanten Input:
    Dr. Arne Sieber hat die Chellchecker genauer unter die Lupe genommen und gibt dazu folgende Empfehlung ab (Präsentation vom RF3.0):

    – Mit mindestens 2.5bar pO2 prüfen, oder am ENDE des Tauchgangs auf 6m mit O2 spülen, wer keinen Cellchecker hat.

    Grund: Die Temperatur – Nach dem Scrubber hat die Luft eine Temperatur von ca. 40-45 Grad. Die Diffusion im Sensor läuft schneller als bei Raumtemperatur. Ein Sensor kann demnach bei Raumtemperatur immer noch gut sein, läuft aber im Betrieb dann schon in die Limitierung. Bei 2.5 bar ist dieser Effekt kompensiert. Dasselbe gilt für das ende des Tauchgangs, da vor allem der Sensor dann garantiert auf Betriebstemperatur ist.

    Gruss
    -role

    #72057
    Anonym
    Inaktiv

    – Mit mindestens 2.5bar pO2 prüfen, oder am ENDE des Tauchgangs auf 6m mit O2 spülen, wer keinen Cellchecker hat.

    das mit dem Test am Ende den Tauchgangs begeistert mich nicht. ich wüsste gerne schon zu Beginn (oder am besten noch, bevor ich ins Wasser steige), ob ich ein Problem habe (oder ob zumindest Anzeichen vorhanden sind) auch wenn der Sensor noch nicht auf betriebstemperatur ist (er muss auch zu beginn schon korrekt arbeiten). am Ende hab ich wohl Temperatur aber evtl auch viel Feuchtigkeit auf der sensorflaeche, was wiederum verfälschend wirkt (auch wenn das Wasser nur die Reaktion verlangsamt)…

    das mit der Prüfung bei hohen drücken find ich soweit ganz gut, auch wenn ich nich überzogen bin, dass damit die Temperatur Problematik vollständig kompensiert wird.

    ich bn der Meinung, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden (sprich bezahlbaren) Mitteln eh keine genaue Messung des Zustands des Sensors durchführen können. dafür gibts hier zu viele Variablen. Sensor Prüfung würde sicher schon ein Buch für sich beanspruchen.

    bin mit dr aber einer Meinung, dass so was in der Ausbildung besser behandelt werden müsste. ccr tauchen setzt eh technisches Verständnis voraus, warum nicht also darauf aufbauen? 🙂

    #72058
    Anonym
    Inaktiv

    Soweit ich weis gibt es Temperatur kompensierte Sensoren (die von Narked@90?)

    nur so eine Idee, wenn man nicht über 1.6 tauchen will, und trotzdem ohne Checker die 2.5 sehen möchte: Kreisel mit O2 Fluten und mit dem Bailout mal ein paar Meter tiefer gehen…

    Das Thema Sensoren gehört meiner Meinung nach in jedem Kreisel User Kurs ausführlich behandelt.
    Ich bin ja selber erst recht kurz mit meinem Kreisel unterwegs, man möge mir meine bösen Kommentare verzeihen. Mir sind als Buddy schon so mancher CCR Taucher begegned die mehr von ihrem Gerät getaucht wurden als sie ihr Gerät tauchten, was doch ein sehr ungutes Gefühl in mir aufkommen läst.

    #72059
    Anonym
    Inaktiv

    nur so eine Idee, wenn man nicht über 1.6 tauchen will, und trotzdem ohne Checker die 2.5 sehen möchte: Kreisel mit O2 Fluten und mit dem Bailout mal ein paar Meter tiefer gehen…

    find ich gar nicht schlecht. hab ich zwischendurch auch so gemacht.

    was mich eigentlich in einem der vorherigen posts gestoert hat, war folgendes:

    Zum Thema O2-Sensorcheck habe ich einen Interessanten Input:
    Dr. Arne Sieber hat die Chellchecker genauer unter die Lupe genommen und gibt dazu folgende Empfehlung ab (Präsentation vom RF3.0):

    – Mit mindestens 2.5bar pO2 prüfen, oder am ENDE des Tauchgangs auf 6m mit O2 spülen, wer keinen Cellchecker hat.

    Grund: Die Temperatur – Nach dem Scrubber hat die Luft eine Temperatur von ca. 40-45 Grad. Die Diffusion im Sensor läuft schneller als bei Raumtemperatur. Ein Sensor kann demnach bei Raumtemperatur immer noch gut sein, läuft aber im Betrieb dann schon in die Limitierung. Bei 2.5 bar ist dieser Effekt kompensiert.

    Irgendwie laesst mich das stark an dieser dr. arne dingsbums zweifeln. erstens, warum muss man dazu die cell checker untersuchen (das sind in der regel ja nur glorifizierte voltmeter) und warum sollen 2.5 bar druck die temperatur effekte kompensieren?

    mein verstaendnis: vorne im sensor befindet sich die eigentliche zelle (also anode, kathode, elektrolyt etc), welche die ladungstrennung (und damit die messbare spannung) leistet. diese spannung ist abhaengig vom druck.
    weiter hinten auf dem sensor befindet sich ein PCB auf welchem die temperatur kompensation untergebrancht ist (ich geh davon aus, dass es im grossen und ganzen ein NTC oder PTC wiederstand ist). diese veraendert die ausgangsspannung in abhaengigkeit der temperatur. wenn diese nun defekt ist und falsch kompensiert, merke ich das nicht, indem ich einfach nur mehr spannung am eingang anlege. dazu muss auch die temperatur vorhanden sein, um das fehlverhalten zu triggern…

    btw ich verwende nur temperatur kompensierte sensoren (ich hab die AI1 sensoren in gebrauch)

    #72060
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo Schnappi

    Bei den meisten Geräten werden die Zellen vom Hersteller vorgegeben. Wie erkenne ich nun dass diese Temperatur kompensiert sind?

    Christian

    #72061
    Anonym
    Inaktiv

    Irgendwie laesst mich das stark an dieser dr. arne dingsbums zweifeln. erstens, warum muss man dazu die cell checker untersuchen (das sind in der regel ja nur glorifizierte voltmeter) und warum sollen 2.5 bar druck die temperatur effekte kompensieren?

    Moin Bruno

    Die Temperaturkompensation korrigiert dir die Linearität/Steigung der Kennlinie. Auf die Diffusionsgeschwindigkeit in der Kathode des Sensors hat die keinen Einfluss.

    Bei erhöhter Umgebungsteperatur findet die Diffusion schneller statt. Ein Sensor, welcher aufgebraucht ist, macht das nicht mehr mit und geht in die Limitierung. Bei tiefen Temperaturen ist die Diffusion langsamer und der Sensor macht das noch mit ohne in die Limitierung zu gehen. Mit einem höheren pO2 (sprich 2.5 bar) bringst du die Diffusion soweit in Schwung, dass sie etwa einer Umgebungstemperatur von 40-45 Grad entspricht. Dazu hat die Temperaturkompensation nichts zu sagen…

    @Chrigu: O2-Sensoren für die Taucherei (vom Gerätehersteller) müssten alle Temperaturkompensiert sein. Daher niemals Sensoren aus der Medizin einsetzen 🙂

    Gruss
    -role

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