Linthkanal – Ziegelbrücke bis Uznach

Tauchplatz

Der Linthkanal ist ein künstliches Gewässer, welches sich bestens zum Strömungstauchen eignet. Der Lithkanal fliesst vom Walensee in den Oberen Zürichsee

Als die Linth noch ihrem ursprünglichen Lauf direkt von Mollis nach Niederurnen und Ziegelbrücke folgte, wurden Näfels, Weesen, Ziegelbrücke viele andere Dörfer in der Linthebene regelmässig von verheerende Überschwemmungen bedroht. 1783 beschloss deshalb die Tagsatzung ein Projekt für für eine umfassende Gewässerkorrektor in der der Linthebene, doch erst 1804 legte der bündner Ingenieur Richard La Nicca konkrete Pläne für die Umsetzung vor. Der Linthkanal wurde zwischen 1907 und 1822 unter der Leitung von Hans Conrad Escher erbaut. Eine umfassende Sanierung und begrenzte Renaturisierung des Linthkanals fand unter dem Namen “Projekt Hochwasserschutz Linth 2000” von 2008 bis Ende 2013 statt.

Wer im Linthkanal taucht, sollte folgende drei Punkte wissen:

  • Naturschutzgebiet:
    Zwischen Bilten und Benken wurde bei der Sanierung ein Naturschutzgebiet geschaffen. Es wurde ein naturnaher Seitenarm des Kanals geschaffen. Diese Naturschutzgebiet darf nicht betrete und auch nicht durchtaucht werden.
  • Schifffahrtsweg:
    Es ist möglich mit Motorbooten vom Zürichsee durch den Linthkanal in den Walensee zu fahren. Der Linthkanal ist offizieller ein Schifffahrtsweg. Um den Linthkanal zu mit Motorbooten befahren zu dürfen, ist eine kostenpflichtige Bewilligung des Lithwerks notwenig. Deshalb sind nur selten Boote auf dem Linthkanal anzutreffen. Trotzdem können im Linthkanal jederzeit Motorboote zu einer ernsthafte Gefahr für Taucher werden.
  • andere Wassersportler:
    Taucher, Kanus, Kajaks, Schlauchboot, Gummiboot, Stand-Up-Paddler (SUP) oder Schwimmer benötigen keine spezielle Bewilligung um den Linthkanal zu nutzen. Insbesondere bei sonnigem Wetter, muss man deshalb als Taucher jederzeit darauf gefasst sein, anderen Wassersportler in die Quere zu kommen.

Der Linthkanal wird vom sogenannten “Lithwerk” gewartet und verwaltet. Das Lithwerk ist ein öffentlich-rechtlicher Betrieb, der gemeinsam von den Kantonen Glarus, Schwyz, St. Gallen und Zürich getragen wird.

Detaillierte Auskünfte zum Kanal selbst gibt es beim direkt beim Lithwerk: www.linthwerk.ch/index.php/kontakt

Auf einen Blick:

Tauchplatzname: Linthkanal
Gewässer: Linthkanal (Linth)
Ort: Ziegelbrücke bis Uznach
Koordinaten des Einstiegs:

N: 47.139765 E: 9.053360

Koordinaten des Ausstiegs:

N: 47.216852, E: 8.970939

Schwierigkeitsgrad: Mittel – Einige Taucherfahrungen sollten vorliegen

Anfahrt und Parkplätze:

Um diesen Tauchgang absolvieren zu können, benötigt man zwei Autos!

Man fährt als erstes nach Grynau bei Uznach. Um dort hin zu gelangen, verlässt man die A15 bei der Ausfahrt “Tuggen” (Nr. 16). Von dort fährt man 1 km Richtung Uznach. Gleich nach der Brücke über den Kanal, rechter Hand befindet sich der gebührenpflichtige Parkplatz des Flussbads Grynau.

Nun kommen die zwei Autos ins Spiel:

  1. In Grynau lädt man alles was man zum Tauchen benötigt in das eine Fahrzeug. Mit diesem Fahrzeug begibt man sich danach über die A15 und A3 nach Ziegelbrücke. Von der A15 in die A3 Richtung “Chur” einspuren.
  2. Alles was man nicht während dem Tauchgang benötigt legt man in das zweite Fahrzeug. Dieses zweite Fahrzeug lässt man auf dem Parkplatz des Flussbads Grynau zurück. Nicht vergessen die Parkgebühren für min. 2 Stunden zu begleichen! 

Man verlässt die A3 an der Ausfahrt “Bilten” (Nr. 43) und folgt der Hauptstrasse über Schänis nach Ziegelbrücke. Neben dem Bahnhof Ziegelbrücke gibt es zahlreiche Parkplätze. Hier zieht man sich um und macht man sich bereit für den Tauchgang. Nicht vergessen die Parkgebühren zu bezahlen!

 

Einstieg:


   

Vom Parkplatz aus überquert man die Hauptstrasse. Auf der anderen Seite folgt man dem Fuss- und Rad-Weg entlang dem Lintkanal, Richtung Zürichsee. Dieser Weg führt nach etwa 300 Meter unter der Eisbahnbrücke (die Ziegelbrücke) hindurch.

Rechts des Wegs kann man die einzigen Stromschnellen des Lintkanals und die Schifffahrtszeichen dafür bewundern.

Wenige Meter nach der Eisbahnbrücke – wo sich die Stromschnellen beruhigt haben – steigt man die steilen Böschung zum Wasser hinab. Hier beginnt der Tauchgang.

Obwohl der Linthkanal offiziell ein Schifffahrtsweg ist, macht es wenig Sinn am Einsteig eine Taucherfahre auf zu stellten. Wir empfehlen aber nachdrücklich, eine Oberflächenboje den ganzen Tauchgang lang mitzuziehen. Optimal wäre eine Boje mit einer gut sichtbaren Alpha-Flagge darauf. So können Boote und andere Wassersportler der Tauchergruppe ausweichen und Artikel 32 der Eidgenössische Binnenschifffahrtsverordnung ist auch genüge getan.

Unter Wasser:

Der Litkanal ist zwischen 2 und 5 Meter tief. Die Strömung ist normalerweise so stark, dass man sich einfach treiben lassen kann und nur für die Richtungskorrektor die Flossen benötigt.

Mit dem Kompass kann man feststellen wie weit schon getaucht ist. Der Lintkanal verläuft von Ziegelbrücke bis nach Geissen (bei Benken) genau nach Nord-West (125°). Danach wechselt die Richtung auf Nord-Nord-West (165°). Geissen liegt etwa auf halbem Weg bis nach Grynau.

Bei der Grynau macht der Lintkanal eine starke Linkskurve. Stell man diese Kurve auf dem Kompass fest, ist es Zeit zum auftauchen. Man sollte in der nähe der Brücke aussteigen. Dies geht besten am linken Ufer, weil dort die Strömung geringer ist.

  • Ca. 1 bis 2 Stunden benötigt man für den ganzen Tauchgang. Normalerweise sind es etwa 90 Minuten. Wer zu wenig Luft hat, taucht auf und lässt sich an der Oberfläche bis nach Grynau treiben.
  • Die ganze Strecke beträgt etwa 10.5 km lang und das Gefälle beträgt ca. 9 Meter.

Ausstieg:

  
Nach dem Tauchgang und ablegen der Tauchausrüstung, fährt man mit dem in Grynau abgestellten Auto zurück nach Ziegelbrücke, das zweite Fahrzeug abholten.

Gefahren:

  • starke Strömung
    (Wer noch nie in starker Störung getaucht ist, sollte nicht im Lintkanal tauchen.)
  • Bootsverkehr
    (Wir empfehlen nachdrücklich, eine Oberflächenboje den ganzen Tauchgang lang mitzuziehen. Optimal ist diese Boje mit eine Alpha-Flagge bestückt.)
  • Andere Wassersportler

Restaurants und Toiletten:

  • Logbuch-schreiben: Gasthof Schloss Grynau
  • öffentliche WCs gibt’s am Bahnhof Ziegelbrücke und beim Flussbad Grynau.

Besondere Eigenschaften:

Fische und andre Lebewesen unter dem Wasser: 4
Steilwände oder grosse Felsen: 0
Canyons oder Höhlen: 0
Wracks, Skulpturen oder Denkmäler: 0
Strömung: 5
Umgebung und Landschaft ausserhalb des Wassers: 4

Ursprünglich verfasst von: mapi