Anzug Heizung oder mehr anziehen?

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  • #67283
    Pömä
    Taucher

    Das stimmt natürlich, der Militärschlafsack ist nicht gerade state of the art. Neu bekommt man allerdings T-Shirts, Gnägis und lange Unterhosen aus dem Hause comforttrust, welche sich gegenseitig perfekt ergänzen und eben gerade auf dem Prinzip der Zwiebelschale beruhen.

    Weniger ist manchmal einfach mehr. Es macht ja keinen Sinn, dass man den Schlafsack nicht aufwärmt um auch die Extremitäten warm zu halten. Gerade dort verpufft nämlich dann ziemlich viel Wärme und wenn man die Füsse kalt hat, so hat man meist auch am restlichen Körper kalt (so zumindest mein subjektives Gefühl). Wärme ich Schlafsack/Unterzieher nicht, so bringt mir das ganze Ding ja eigentlich nix wenn du mich fragst. Ich trage unter dem Unterzieher eine Schicht Funktionsunterwäsche, resp. eines der neuen Militärleibchen, welche die Feuchtigkeit gut aufsaugen und gut trocknen. So habe ich dann auch wenn ich mich nach dem TG aus dem Trocki schäle nicht gleich das grosse Zittern. Ich kann nur empfehlen, sich lieber einen anständigen Unterzieher zu kaufen und darunter höchstens eien Schicht Funktionswäsche an zu ziehen. Zumindest bei «normalen» TG bis zu 1h.

    Grüsse

    Sandro

    #67284

    @Squarry

    Ich kann nur Hans und Sandro beipflichten.
    Deine Überlegungen bezüglich Schlafsack machen zwar Sinn, können aber gar nicht auf das Tauchen 1:1 übertragen werden.

    Wie schon geschrieben, solltest du mal genau recherchieren was beim Tauchen im Wasser (sogar schon in der Badewanne oder Hallenbad) passiert.

    Dabei wirst du früher oder später über die so genannten „Immersionseffekte“ stolpern.
    D.h. egal ob zu in der Badewanne, Hallenbad, im See oder sonst wo vertikal oder horizontal im Wasser bist, der Körper konzentriert das Blutvolumen automatisch zentral, wenn du im Wasser bist und somit hast du weniger Blut welches in den Peripherie-Gefässen zirkuliert.

    Ergo ist es dir in den Extremitäten im Wasser sowieso schon schneller kalt, rein durch die Immersionseffekte!

    #67285
    Squarry
    Taucher

    Deine Überlegungen bezüglich Schlafsack machen zwar Sinn, können aber gar nicht auf das Tauchen 1:1 übertragen werden.

    Wie schon geschrieben, solltest du mal genau recherchieren was beim Tauchen im Wasser (sogar schon in der Badewanne oder Hallenbad) passiert.

    Nein, sollte ich nicht. Meine Postings bezogen sich lediglich auf die Schlafsacktheorie, somit kannst Du mir nicht anlasten, dass sich das nicht 1:1 auf da Tauchen übertragen lässt. So etwas habe ich nie behauptet. Der einzige Bezug zum Tauchen war, dass durch weniger blockierende Kleidung am Körper im Trocki wohl mehr Luft erwärmt werden kann, welche dann auch z.B. die Hände spüren können (hierzu könntest Du gerne was gegenteiliges schreiben, aber ich denke hier sind wir uns einig). Es mag sein, dass ein Körper im Wasser das Blut bereits von Beginn weg zentral konzentriert, für meine Überlegungen ist das aber völlig irrelevant. Zu isolierende Kleidung verhindert unabhängig davon den Transfer von äusserer Wärme (Luft) zu den Händen (resp. die Luft wird eben gar nicht erst richtig warm). Dein Posting bestätigt vielmehr sogar das was ich geschrieben habe, nämlich dass die Kleidung so gewählt werden muss, dass sie nur die wirklich nötige Wärme am Körper speichert, damit die «überschüssige» Wärme an die eingeschlossene Umgebungsluft abgegeben werden kann um den weniger durchbluteten Extremitäten zusätzlich von aussen zur Verfügung zu stehen.

    Also ich weiss ehrlich gesagt noch immer nicht, was euch an meiner These (Schlafsacktheorie beruht auf falscher Interpretation) nicht passt ???

    Das «vernichtende» Posting (um das Wording zu übernehmen…) war in meinen Augen eben genau ein Paradebeispiel falscher Interpretation und ich denke das wurde auch bestätigt. Hier wurde nun so auf meinen Postings herumgehackt, aber noch niemand hat meine Theorie (und nichts anderes was ich gar nicht geschrieben habe) konkret wiederlegt.

    #67286

    Das «vernichtende» Posting (um das Wording zu übernehmen…) war in meinen Augen eben genau ein Paradebeispiel falscher Interpretation und ich denke das wurde auch bestätigt. Hier wurde nun so auf meinen Postings herumgehackt, aber noch niemand hat meine Theorie (und nichts anderes was ich gar nicht geschrieben habe) konkret wiederlegt.

    Bevor du eine Hypothese oder gar Theorie aufstellst über Vorteile und Nachteile deiner Schlafsack Ansichten, sollte man typischerweise zuerst die effektiven Abläufe im Körper studieren um die Fragestellung überhaupt beantworten, und einen «neuen» Vorschlag unterbreiten zu können.

    Dieses Wissen fehlt meiner Meinung nach.

    Hier ein paar Links zum studieren:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Thermoregulation

    http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Thermoregulation_vereinf.png

    http://www.uni-duesseldorf.de/MathNat/Biologie/Didaktik/Thomas/seiten/thermo/therm2.html

    http://vmrz0100.vm.ruhr-uni-bochum.de/spomedial/content/e866/e2442/e10003/e10010/e10201/e10205/index_ger.html

    #67287
    scubatinoo
    Taucher

    @Walter:

    Alles seeeeeehr technisch… Ist nun weniger mehr oder mehr mehr?  ???

    #67288
    Squarry
    Taucher

    Nein. Für meine These ist Wissen über die Thermoregulation nicht nötig. Meine These behandelt die Fehlinterpretation einer Erfahrung durch die Maschine Mensch. Das hat mit der Thermoregulation rein gar nichts zu tun.

    Aber ich kann Dich natürlich auch direkt fragen welcher Teil meiner These und der weiteren Ausführungen (und nichts was meiner These angedichtet wird!) nicht der Theorie der Thermoregulation entspricht bzw. welche geschilderten Dinge nicht damit in Einklang zu bringen sind. Du hast bisher lediglich allgemein gesagt «Meine Kenntnisse über die Thermoregulation im Körper sowie Studie (Hypothermie beim Kindertauchen) bringen andere Erkenntnisse zu Tage».

    Ich lasse meine Überlegungen gerne durch wissenschaftliche Fakten oder auch andere begründete Meinungen anzweifeln oder gar widerlegen, dazu sollte eine Diskussionsplattform ja da sein. Dann aber bitte konkret auf die einzelnen Sachverhalte bezogen, nicht in allgemeinen Phrasen.

    #67289
    Pömä
    Taucher

    Deine Theorie hat doch einiges mit der Thermoregulation des Körpers zu tun, da ja de facto durch den Unterzieher diese unterstützt wird!

    #67290
    Squarry
    Taucher

    Das ohne Zweifel. Für meine Argumentation muss ich aber trotzdem keine Ahnung von Thermoregulation haben!

    Wenn ihr mir sagt wo genau meine These der Thermoregulation widerspricht, dann können wir darüber diskutieren ob es besser wäre eine Ahnung davon zu haben.

    #67291
    Anonym
    Inaktiv

    Ist eine Frage der Einwirkzeit.

    So ganz empirisch, kurze Tauchgänge lassen sich sehr wohl mit wenig Isolation tauchen. Längere Tauchgänge sind ganz klar nur mit Neoprentrockenanzug und ziemlich viel Unterkleidung machbar. Die Minergiehäuser haben ja auch etwas mehr Dämmstärke als normale Bauten.

    Solange genügend Energie im Körper ist, heizt er ganz schön mit. Im Sporttauchbereich reicht dieser Effekt in der Regel während des ganzen Tauchganges mit wenig Unterkleidung. Irgendwann sinkt dann die ATP-Leistung (Energiebereitstellung der Zellkerne) und es wird kalt.
    Häufigste Gründe für kalte Hände, zu enge Armmanschetten und zuwenig Abhärtung.
    Finde es persönlich eine Energieverschwendung, die Hände via warme Luft im Anzug warm zu halten. Auf dem Weg vom Torso zu den Händen wird die Energiemenge in der Luft ganz schön reduziert. Dauerende Zirkulation im Anzug stört das Temperaturgefüge und führt zu grösserer Auskühlung.

    Die gute Wärme kommt immer von Innen. Heizungen z.B. in den Handschuhen führen zu mehr Durchblutung in den Armen. Subjektiv sind die Hände schön warm. Die Arme führen aber ein mehrfaches an Energie ab als die Handschuhheizung bringt. Heizung verändert auch die Sättigung/Ausgasung mehr oder weniger stark.

    Grüsse Hans

    #67292
    scubatinoo
    Taucher

    …Die Minergiehäuser haben ja auch etwas mehr Dämmstärke als normale Bauten.

    Aber es bringt nichts, eine unendlich dicke Isolation anzubringen… Irgendwann hat die Isolation doch keine Wirkung mehr, wenns sie gleich kalt wie die Umgebung ist.

    #67293
    Squarry
    Taucher

    Obwohl ich weder Biochemie noch Medizin studiert habe, noch eine Anmerkung zu den lieben Mitochondrien.

    Die Mitochondrienzahl kann nämlich offenbar durch Ausdauertraining und eine gezielte Ernährung (u.a. fettreiche Phasen) erhöht werden. Dadurch erreicht der Mensch natürlich auch einen höheren Energieumsatz, was sich wohl in einer höheren Wärmebereitstellung niederschlagen würde.

    Somit wäre denkbar, dass man sich nicht nur «abhärten», sondern durch die richtige Ernährung und Training auch gezielt an seiner eigenen Wärmeproduktion arbeiten kann (ohne die Muskelmasse zu erhöhen).

    Mögliche negative Effekte und Wechselwirkungen sind hierbei jedoch nicht berücksichtigt. D.h. dieser Kommentar soll lediglich ein Denkanstoss sein.

    Da ich keine Lust habe, das halbe Buch abzuschreiben  ;), hier ein Link dazu (Buchseite 16):

    http://www.kvm-verlag.de/upload/probe_prinzhausen.pdf

    #67294
    Anonym
    Inaktiv

    Nicht ohne Grund empfiehlt sich für das Tauchen ein guter Fitnesslevel, auch im reinen Sporttauchbereich. Extremere Tauchgänge gehen nur mit sehr guter Kondition. Dabei ist der Körper schnell in der Lage ein Mehrfaches an Grundumsatz und Leistung zu bringen, ergo friert einem auch viel weniger. Es ist nicht nur die Mitochondrienzahl sondern auch die Leistung der Kerne welche durch Training verbessert wird wie es im Text steht. Durch ausgewogene Ernährung sind dann auch die Enzyme und Mineralsalze in genügender Anzahl vorhanden. Auf gutem Fitnesslevel produziert der Körper schnell mal ein mehrfaches des Körpergewichtes an ATP pro Tag. Mit Abhärten meine ich das Training des Körpers auf mehr Leistungsvermögen wie auch auf Kälte. Den ganzen Winter draussen arbeiten bringt da auch schon einiges mit. Mittlerweile bin ich mehr im Büro, mit entsprechender Vorbereitung wird man aber auch da nicht zum «Schlotterie».

    #67295
    Pömä
    Taucher

    Da kann ich Hans nur zustimmen. Die Erfahrung mir dem Training habe ich selber gemacht. Als ich noch in der OS und später im Abverdienen war, hatte ich viel weniger schnell kalt, als heute wo ich als Student wieder mehr im Sitzen arbeite und kaum zu einem vernünftigen Fitnesstraining komme.

    #67296
    Frau Drache
    Taucher

    hallo zusammen,
    ich als frau habe natürlich viel eher kalt vor allem an den händen! letzten samstag habe ich in der landi für 14.95 oder so ein paar eher dünne thinsulate handschuhe (marke atrium, oben rot, handinnenfläche schwarz) entdeckt und gekauft. natürlich auch in der hoffnung, dass ich noch in die blauen komme;) aber es passte,und ich hatte wirklich extrem warme hände 🙂
    jemand hat bei dem thema hier mal metallfäden im gewebe erwähnt-für was sind die? meine innenhandschuhe vorher hatten auch so fäden, aber warm gab das ja gar nicht…

    #67297
    Anonym
    Inaktiv

    Die Fäden sollten etwas Wärme zurück strahlen. Ist aber oft mehr Werbung als Nutzen. Braucht da schon ordentlich was an Rückstrahlfläche. Runde Fäden sind da auch nicht so geeignet von der Geometrie her.
    Die Handschuhe brauchen eine gewissen Grundfestigkeit bezüglich Kompressionsverhalten. Flauschig und bei Wasserdruck platt gibt nicht wirklich warm. Stabile Thinsulate sind oft sehr gut. Habe die besten Erfahrungen mit einem Innenhandschuh mit Goretex-Einlage von einem Eiskletterhandschuhe gemacht.
    1994 hab ich einen Unterzieher gekauft (zum doppelten Preis heutiger Unterzieher), der ist immer noch schön warm, lässt sich aber praktisch nicht komprimieren. Füllt fasst einen ganzen Rucksack aus. Nach einer «weichen Phase» kommen die Unterzieher nun auch wieder etwas harter daher.

    Grüsse Hans

    #67298
    Anonym
    Inaktiv

    spannende Theorien und Diskussionen zu Thema Wärme und Körper…
    ….noch etwas zu der ursprünglichen Diskussion Heizung oder mehr Kleider. Wenn schon, dann bitte Heizung und zwar mit Ein-/Aus-Schalter!
    Warum: Ich habe es schon ein- oder zweimal ;D erlebt, wie es ist im Wasser zu arbeiten. Dabei passiert folgendes: man bewegt sich und hat schön warm, dies auch im schönen, dicken Gummianzug von Hunter. Da nüzt dann leider auch die teuerste «Fourth Element» nix mehr, wenn Du mal wirklich geschwitzt hast. Da ist das Zeugs feucht! Beim Hunter funktioniert, wie bei den meisten Trockis, das Abführen der Feuchtigkeit nach dem Gore-Tex-Prinzip leider nicht ganz so gut. Und wenn Du Dich dann im 4°-warmen Wasser auf das 3m Trapez klemmst und dann noch 60 Minuten vor Dir hast dann…… ja dann beginnst Du zu schlottern und zu frieren. Und wenn Du genau in diesem Moment den «Ein» Schalter von Deiner Heizung betätigen kannst….. ja dann erlebst Du das Paradies unter Wasser……

    Ach ja…. ich tauche sonst ohne Heizung…..

    #67299
    Abyss
    Mitglied

    @ Roman was für Heizungssysteme werden da verwendet? wäre das was für den «privaten» gebrauch?

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