SWISS DIVERS › Foren › Tauchausrüstung › Der Schnorchel und der Gerätetaucher
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16. September 2012 um 12:02 Uhr #55489
Anonym
InaktivHallo Gemeinde
So aus allgemeinem Nichtstun habe ich ein bisschen rumgestöbert und bin auf den thread schnorchel und ssi gestossen.
Als Pro sollte man „Vorbild“ sein, hat ein User gepostet. Korrekt, aber als Pro hat man nicht nur Vorbild Funktionen sondern ist auch zur Aufklärung verpflichtet.Der Schnorchel ist nun wirklich nur zum schnorcheln geeignet. In der Ausbildung benutze ich das Ding nur für die Schnorchel Übungen und für die Wasser Angewöhnung.
Zur allgemeinen Information und an alle OWSI was ein Schnorchel wirklich taugt, ein Aufsatz von Dr. Bernd Aspacher aus der Enzyklopädie des technischen Tauchens
Schafft den Schnorchel ab!!?!Neulich fragte mich ein Kollege ob ich meinen Schnorchel noch benutze? Ich war von dieser Frage zunächst etwas überrascht, musste aber erst einmal nachdenken, wo ich das Ding überhaupt liegt und um ehrlich zu sein antwortete ich *nein“!
Ich begann über Sinn und Unsinn des Schnorchels aus der Sicht eines Geräte Tauchers nachzudenken. „warum habe ich den Schnorchel eigentlich nicht mehr dabei?“, war die erste Frage, der ich nachging und die Antwort war schnell gefunden. Gemessen daran wie oft ich ihn wirklich benutzt habe, war das Ding eigentlich immer nur im weg, behinderte andere Ausrüstungen, man blieb irgendwo damit hängen usw. Wo befestigt man den Schnorchel normalerweise? Eigentlich ist er an der linken Seite am Maskenband befestigt. Dort hängt er die meiste Zeit unnütz herum und dient besten Falls dazu einem die Maske vom Gesicht zu ziehen, wenn er irgendwo hängen bleibt. Auch in der Anfängerausbildung zeigt sich oft, dass bei der Übung „Maske abnehmen und wieder aufsetzen“ meist nicht die Maske, sondern der Schnorchel das Teil ist, dass ein Problem aufwirft, nämlich dann, wenn er verdreht im Maskenband hängt. Die etwas cooleren Taucher haben deshalb längst den Schnorchel von der Maske entfernt und stecken ihn stattdessen parallel zum Messer an der Wade. Aber auch dort rutscht er oft schon nach wenigen Flossenschlägen aus dem unteren Riemen heraus und baumelt dann recht unkontrolliert herum oder rutscht auch noch aus der zweiten Befestigung heraus. Wenn man den Grund unserer Baggerseen ansieht, dann könnte man manchmal meinen, man braucht einen Schnorchel nur, damit man was zu verlieren hat.
Die zweite Frage war dann: „Wann würde ich als Gerätetaucher denn eigentlich einen Schnorchel benutzen?“ Die erste Antwort, die mir einfiel war: „Während der Ausbildung, denn die Standards schreiben es vor, dass der Instruktor einen Schnorchel dabei haben muss“. Aber dieses Argument ist eigentlich sehr schwach, denn warum sollte ich in einem Baggersee, in dem ich einen Schnorchel niemals brauche, einen solchen mitnehmen – nur um irgendwelche allgemeinen Regeln gerecht zu werden, egal wie sinnvoll oder nicht sinnvoll sie für die aktuelle Situation sind? Man könnte nun kontern: „Ein Instruktor sollte doch die Übung vormachen, z.B. Wechsel vom Lungenautomaten auf Schnorchel ohne den Kopf aus dem Wasser zu nehmen“. Aber wozu soll dies überhaupt notwendig sein? Wenn ich auftauche, dann tauche ich sowieso erst einmal mit dem Lungenautomaten vollständig auf, schaue mich um, orientiere mich, nehme dann den Schnorchel in den Mund und gehe mit dem Kopf wieder ins Wasser – so sieht es doch im echten Leben aus, oder? Wozu also diese praxisfremden Übungen überhaupt? Darüber hinaus lege ich mich im Baggersee sowieso auf den Rücken und schwimme an der Oberfläche zurück, oder wenn ich schon Kopf-unter-Wasser schwimme, dann kann ich das auch mit dem Lungenautomaten im Mund tun, die Reserveluft in der Flasche reicht an der Oberfläche ziemlich lange.
„Man kann den Schnorchel benutzen, um einen Taucher mit Atemstillstand an der Oberfläche zu beatmen“, meinte ein Tauchkollege. Stimmt, aber die sinnvollste Methode ist das nicht. Wenn ich ihn direkt beatme, kann ich ihn und seinen Atmungszustand besser kontrollieren und der Gastotraum ist ebenfalls geringer.
„Wenn ich im Meer („off-shore“) tauche, von der Strömung abgetrieben werde und längere Strecken schwimmen muss, dann ist dies mit dem Schnorchel einfacher“. Dies ist aber das einzige halbwegs sinnvolle Argument, das ich zu Gunsten des Schnorchels kenne, und auch die einzige Situation, in der ich einen Schnorchel dabei habe ausser bei der Ausbildung, wo er mir ja vorgeschrieben ist. Wenn ich in die Verlegenheit komme, dass mich die Strömung weit abtreibt, so habe ich drei Möglichkeiten:
• Wenn ein Boot in der Nähe ist, konzentriere ich mich erst einmal darauf, auf mich und meine Notlage aufmerksam zu machen.
• Ich lege mich stabil auf den Rücken und beginne zu schwimme, wohin auch immer es sinnvoll erscheint.
• Wenn ich, aus welchem Grund auch immer, mit dem Rücken nach oben schwimmen muss, ist ein Schnorchel sinnvoll, weil er mir dann sehr viel Kraft erspart, weil ich nicht ständig den Kopf aus dem Wasser heben muss. Aber welche Gründe gibt es, dass man unbedingt und ständig Rüücken-nach-oben schwimmen muss?
Schaffen wir den Schnorchel für das Gerätetauchen doch einfach ab?! Ich weiss zwar, dass dieser Vorschlag nahezu ketzerisch ist und an allen grundfesten der Standardausrüstung rüttelt, aber schlieslich wollen wir doch modern ausgerüstete Taucher sein und kein Trachtenverein. Der Schnorchel gehört einfach an die Tauchausrüstung, weil er schon immer da war, egal wie sinnlos er ist.
Man könnte den Schnorchel auch zur Spezialausrüstung erklären: Wir lassen ihn generell weg. Aber so, wie wir zum Nachttauchen eine Lampe, zum Cavern-Tauchen eine Leinrolle oder zum Navigieren einen Kompass mitnehmen, so nehmen wir zum Off-Shore-Tauchen einen Schnorchel mit. Ich wünsche uns allen eine angeregte Diskussion!!!!!Christian
16. September 2012 um 14:10 Uhr #71277RUM
TaucherI like ;D
Eine Einsatzmöglichkeit hätte ich noch. Auf dem Meer. Boot weg. Starker Seegang. So kann man einigermassen gut atmen, während einem das Wasser ins Gesicht klatscht.
Den Vorschlag mit Spezialausrüstung finde ich gut.
16. September 2012 um 15:47 Uhr #71278marc
TaucherSehe ich auch so. Schnorchel braucht man schlichtweg nicht.
Anwendung: Bowle trinken noch dem letzten TG.
16. September 2012 um 16:07 Uhr #71279Anonym
InaktivStört nur beim Rebi Tauchen ;D ;D
16. September 2012 um 20:49 Uhr #71280eemgee
MitgliedZum champagner saufen nach einem runden tauchgang ;D
17. September 2012 um 5:29 Uhr #71281Scubandro
MitgliedSchnorchel? was ist das?
17. September 2012 um 8:06 Uhr #71282Devin
TaucherSchnorchel? was ist das?
Das ist das, womit der Instructor immer nervte im Kurs. 😉
Ich bin inzwischen auch so mutig, dass ich den Schnorchel meist zuhause lasse.
Der setzt dort, bis zum nächsten Kurs, Staub an.Auch bei starkem Wellengang, bevorzuge ich den Automaten statt den Schnorchel, wenn das Atmen nicht anders möglich ist, an der Oberfläche . Normalerweise tauch man ja nicht mit <10bar auf.
LG
Devin17. September 2012 um 8:22 Uhr #71283marc
TaucherAuch bei starkem Wellengang, bevorzuge ich den Automaten statt den Schnorchel, wenn das Atmen nicht anders möglich ist, an der Oberfläche . Normalerweise tauch man ja nicht mit <10bar auf.
Genau. Und falls doch ist das Problem wohl weniger beim fehlenden Schnorchel zu suchen 😉
17. September 2012 um 11:24 Uhr #71284scubatinoo
TaucherHat schon Vorteile, der Schnorchel. Gemäss Ausbildungs-Standards haben die Tauchschüler über Wasser den Schnorchel im Mund und die Maske auf. Das reduziert unnötiges Geplapper und fördert so die Aufmerksamkeit ;D
In den Ferien hab ich immer einen Schnorchel dabei. Allerdings in der Tauchtasche. Kann ja immer mal sein, dass man aus gesundheitlichen Gründen (Erkältung) nicht tauchen – aber schnorcheln kann…
17. September 2012 um 13:01 Uhr #71285QRM
MitgliedIch war jetzt in der Bretagne beim Tauchen. Die Franzosen tragen ihre Schnorchel richtig cool an der Wade, direkt beim Messer. Sah «verschärft» aus!
(Allerdings hatten die auch Tauchmesser, die fast so lang wie der Schnorchel waren.)
Beim Rückweg zum Boot hat im hohen Wellengang dann tatsächlich auch einer seinen Schnorchel verwendet…
17. September 2012 um 13:37 Uhr #71286Anonym
Inaktiv……Die Franzosen tragen ihre Schnorchel richtig cool an der Wade……
Das sind alles Kampftaucher mit Macheten, bzw Mann/Frau muss ein langes Messer an der Wade befestigen um eben besagten Schorchel mitführen zu können.
Was mich aber interessieren würde, war das Messer innen an der rechten Wade oder aussen an der Wade angeschnallt?
Habe einmal mit «alten» CMAS Tauchern über ein Abwerfen des Bleigurtes an der Oberfläche mit Hängenbleiben am Messer/Schnorchel an der Wade diskutiert.
Quintessenz dieser Diskussion war, das ich beim nächsten Tauchgang das Messer innen an der Wade befestigteund zugleich Messer und Schnorchel im See liegen liess >:(Seit diesem Zeitpunkt ist ein kleines Messer am Inflator montiert und über den «neuen» Schorchel freuen sich die Spinnen im Keller um ihr Netz daran festkleben zu können 😀
Und beim Rebi «schnorchle» ich nach einiger Zeit den Saber in die Gegenlunge 8)
So im Ernsthaften:
Eigentlich wollte ich keinen Fun-Thread anleiern, sondern eine ernsthafte Diskussion über die Benutzung eines Schorchels beim Gerätetauchen und in der Gerätetauchausbildung zur Sprache bringen.
Als TL bin ich verpflichtet ein solches Ding mitzunehmen und es den Schülern ebenfalls aufzudrücken. Ich bin der Meinung, dass ein Schorchel absolut unnütz ist, er hat beim Gerätetauchen nichts verloren oder ich nehme ihn höchstens als «Spezialausrüstung» für einen ganz «speziellen Tauchgang» mit!Meinen Schüleren in der OWD Ausbildung erkläre ich: «Schorchel beim ersten Pooltauchgang und bei den Apnoeübuingen ja und sonst kann er in der Tauchkiste/-Sack vor sich hin dösen». Bei Tek-Kursen kann ich das Ding sowieso nicht gebrauchen, da die Gefahr an einer Leine hängen zu bleiben (Bsp an der Leine der gesetzten Oberflächenboje) latent vorhanden ist. Bereits das allenfalls frei liegende Maskenbandende, wenn nicht sauber eingeschlauft, kann beim Hängenbleiben an einer Leine zu markantem Stress führen. Was löst dann erst ein herumzwirbelnder Schorchel an der Maske aus?
Wie steht ihr dazu?
Christian
17. September 2012 um 13:47 Uhr #71287marc
TaucherSehe das genau gleich. Das Ding birgt nur Gefahr in sich. Ich frage mich schon lange, warum Padi das Teil noch immer so aktiv schult / promotet. Wenn's Wellen hat, dann behalte ich so oder so mein Automat im Mund; Schnorchel müsste ich ja höchstens noch ausblasen. Mache in der Zwischenzeit auch im Meer so, dass mein Schnorchel zwar noch mit in den Urlaub kommt (falls man mal eben noch schnell mit Mantas schnorcheln gehen will) aber nur noch in der Kiste liegt. Die eine Jackettasche ist dann für die Boje reserviert.
17. September 2012 um 18:16 Uhr #71288QRM
MitgliedSo – und jetzt nochmal ernsthaft: Ich habe mir bei diesen Tauchgängen den Schnorchel in die Tasche gesteckt, da ich noch eine Sicherheitsreserve haben wollte, falls ich bei stärkerem Seegang womöglich eine Weile nicht gefunden werde und die Flasche dann doch so langsam leer werden sollte.
Ansonsten sehe ich kaum einen Grund, das Ding immer mitzunehmen. Ich finde aber, dass Tauchschüler den Umgang damit lernen sollten und so auf Bootstauchgänge vorbereitet werden. (Mir wurde damals nur gesagt, dass der Schnorchel «Pflicht» ist)
Letzte Ausnahme, wann ein Schnorchel wohl auch noch Sinn macht: Rettung/Hilfeleistung für andere Taucher oder Schwimmer vom Ufer aus. Da ist eine komplette ABC-Ausrüstung sicherlich praktisch. Ob er deshalb unbedingt schon beim Tauchgang dabei sein muss, ist jetzt die Preisfrage.
18. September 2012 um 19:47 Uhr #71289tho.mei
AdministratorIch kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen.
Jetzt müsste sich nur noch jemand finden, der unsere grosse Erkenntnis 8) den Obergurus 😉 von CMAS, SSI und PADI beibringt… ;D
Thomas from New Zealnd
19. September 2012 um 5:02 Uhr #71290eemgee
MitgliedIch weiss nicht wies bei den anderen Organisationen ist, aber bei CMAS Kursen hat ganz sicher niemand einen Schnorchel dabei in hiesigen Gewässern.
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