Tauchsafaris – Mindest Anzahl Tauchgänge im Logbuch

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  • #55078
    Scubandro
    Mitglied

    Sodele 🙂

    Ich suche noch eine geeignete Destination für den Sommer und liebäugel grad noch mit Tauchsafaris. Mein Buddy und ich haben letztes Jahr in Griechenland unser OWD gemacht und tauchen sicherlich vor den Sommerferien noch 1-2 mal in der Schweiz, weil wir noch vorher den AOWD machen wollen.

    Jetzt werden da allerdings auf den Tauchbooten meistens min. 30 geloggte Tauchgänge verlangt. Gibts dafür nen speziellen Grund? Reichts denn net, wenn man einfach kürzlich grad den AOWD gemacht hat? 🙂 Weiss das jemand wie streng die das nehmen?

    #68583
    Anonym
    Inaktiv

    es geht darum, dass du eine gewisse routine hast. natuerlich, die anzahl tauchgaenge an sich sagt noch nichts aus, wie gut du es wirklich kannst, aber zumindest hast du dann schon ein paar mal das geroedel zusammen und wieder abgebaut und weisst hoffentlich wie man sich unter wasser fortbewegt und verhaelt.

    was ich so erlebt habe ist, dass du ab einer gewissen anzahl tgs ohne guide tauchen darfst (!= solo) oder an gewissen anspruchsvolleren plaetzen tauchen darfst, bei denen weniger erfahrene nicht durften.

    Jetzt werden da allerdings auf den Tauchbooten meistens min. 30 geloggte Tauchgänge verlangt. Gibts dafür nen speziellen Grund? Reichts denn net, wenn man einfach kürzlich grad den AOWD gemacht hat? 🙂 Weiss das jemand wie streng die das nehmen?

    zum vergleich: geht man gleich nach der fahrschule rennen fahren? ich haetts es hinbekommen…. bis zur ersten kurve 😉

    cheers
    –bruno

    #68584
    Scubandro
    Mitglied

    ich will ja nicht Rennen fahren sondern von nem Boot aus Tauchen auf dem ich auch übernachten kann 😀

    => Solange ich ja in meinen eigenen Grenzen tauche, sollte das ja niemanden hindern. Ich geh net in ne Höhle rein, wenn ich das net kann / geübt hab .. sondern will nur tauchen gehn 🙂

    => Vergleichbar wär das ja mit: man darf erst Autofahren auf der Strasse, wenn man schon mind. 3 Jahre nachweislich aufm privatparkplatz auto gefahren ist nach der Prüfung 😀 …

    Für etwas macht man ja ne Tauchausbildung. Die sollte ja zumindest schon aussagen, dass man weiss, wie man sich unter Wasser verhält und dass man net grad der völlig beknackteste Touri is der jetzt mal eben vom schnorcheln aufs tauchen umsteigen möchte 🙂

    Ich könnte mir aber vorstellen, dass das mit dem «allein ohne Guide» zu tauchen der Grund ist. Ich glaub die Guides sind relativ beschränkt auf den Booten und haben vermutlich besseres zu tun, als permanent an den gleichen 2 Wasserratten zu kleben und aufpassen, dass sie nicht absaufen. – Vermutlich haben wir das wieder mal den Leuten zu verdanken, die sich völlig daneben benehmen und überhaupt nicht in ihren Grenzen tauchen 🙂

    #68585
    marc
    Taucher

    Anzahl geforderter TG's variiert. 30TG's sind dabei das minimum (in Ägypten). Ich persönlich finde 30 TG's eher wenig.

    Wie Schnappi geschrieben hat, fehlt ansonsten einfach die Routine. Da tut man weder sich noch der Crew noch den anderen Gästen einen gefallen. Was bei Safaris anders ist als bei stationärem Betrieb:

    – Anspruchsvollere Tauchgänge häufig auch mit mehr oder weniger Strömung
    – Meisst an Aussenriffen, Drop-off's etc wo der Boden unter einem fehlt
    – Sprünge im Frei- / Blauwasser
    – Haie und andere Grossfische die Stress verursachen können, wenn man zusätzlich noch sehr mit sich, der Ausrüstung und dem Tauchen beschäftigt ist
    – Kein Arzt in der Nähe: D.h. Du musst «Selbstversorger» sein und auch etwa wissen, was Du verträgst und was nicht (Ohren etc.)
    – Keine Dekokammer: D.h. Du solltest ruhig und stresfrei mit guter Tarierung tauchen können um Deko-Stress zu vermeiden.
    – Du bist eine Woche auf den Schiff auf hoher See. D.h. Du musst vorher schon herausgefunden haben, ob Du seefest (inkl. Tauchen) bist.
    – Da alle Gäste eher routiniert sind, herrscht an Bord eine Gewisse ruhe – jeder weiss wie der Hase läuft. Stress und Hektik sollten kein Thema sein. Ist schwierig zu beschreiben…

    Ich finde es sehr gut, wenn man erst mal mit stationärem Betrieb die ganzen Tauchbetriebe etwas kennen lernt und wie was so geht. Evtl auch schon mal ein paar Strömungstauchgänge (z.B. Drift-Tauchgänge) gemacht hat, bevor man auf das Boot geht.

    Ein paar Gedankenanregungen:

    – Nur weil man das Tauchbrevet gemacht hat, heisst das noch lange nicht, das man jetzt alles tauchen kann geschweige denn ein erfahrener Taucher ist.

    – Die Tauchkurse vermitteln Dir die Theorie und das Du die wichtigsten, praktischen Übungen mind. einmal vorzeigen konntest. Das heisst aber nicht, dass Du das nicht weiter üben und vor allem verfeinern musst, denn im Kurs lerntest Du wirklich «nur» die Basics.

    – Wenn man nicht gleich alles schon im ersten Jahr gemacht hat (z.B. Safaris) kann man sich auch später noch auf neue Abenteuer freuen.

    Hoffe das klang jetzt alles nicht all zu arrogant ;D – aber glaube mir, erst etwas Erfahrung in 1-2 Tauchurlauben sammeln bevor man auf eine Tauchsafari geht, ist eine sinnvolle Sache.

    #68586
    Squarry
    Taucher

    Ich persönlich bin ja auch kein grosser Fan dieses Logbuch-Tamtams. Wahrscheinlich liegts bei mir daran, dass ich schon mehrfach «erfahrene» Taucher mit über 100 Tauchgängen gesehen habe, die wie ein Nussgipfel im Wasser hingen und aufgrund ihrer Tarierfertigkeiten die Unterwasserwelt geschädigt oder mir die Sicht genommen haben…  >:(

    In meinen Augen müssten zudem Tauchgänge in mitteleuropäischen Seen dreifach gewertet werden im Vergleich zum Roten Meer…

    Wohl in Ermangelung einer griffigeren Methode wird überall das Logbuch herangezogen. In meinen Augen spricht das irgendwie auch nicht besonders für die grundlegende Konzeption der Tauchausbildung.

    Im Sinne von KISS (Keep It Simple and Stupid  ;D) halten offenbar viele die Gleichungen

    Erfahrungslevel = Anzahl Tauchgänge

    Können = Erfahrungslevel  + Brevetierungsstufe

    für korrekt.

    Eigentlich müsste die Gleichung aber wohl eher in ungefähr so lauten:

    Können = Praktische Intelligenz + Körperliche Leistungsfähigkeit + Brevets + (Anzahl Tauchgänge * Schwierigkeitsfaktor der Tauchgänge) + Anzahl erlebter «Stress»-Situationen + individueller Faktor («Talent») + Erfahrung in verwandten Sportarten + Persönliche Einstellung

    Nur leider lässt sich das so wohl nicht umsetzen…

    In meiner jugendlich naiven und von Wunschträumen geplagten Welt würde ich mir ja wünschen, dass die Checkdives intelligenter durchgeführt werden würden. Soll heissen, dass 1 Guide führt und ein anderer die Taucher beobachtet und knallhart bewertet.

    Denn der übliche Checkdive steht in meinen Augen etwas quer in der Landschaft. Auf der einen Seite wird auf die Brevets (= Wissen und Fertigkeiten sind vorhanden) abgestützt – welche zudem ja blumig beworben werden – auf der anderen Seite werden Logbucheinträge zur Entscheidung herangezogen ob man irgendwo mitgehen darf. Nur bei der Geldmaschine Checkdive zählt nix von beidem. Ich kann direkt aus einem trüben Tümpel nach 1000 Tauchgängen an's Rote Meer fliegen und muss trotzdem wieder zeigen, dass ich meine Maske ausblasen kann und mein Gerödel funktioniert…

    Aber eben… Anzahl Logbucheinträge ist die Versicherung des beschränkten Geistes; um es mal provokativ zu formulieren.

    Für den geneigten Leser, der sich bis hierhin durchgekämpft hat, wird sich wohl die Frage stellen, weshalb ich mich darüber so köstlich aufregen kann.
    Ganz einfach: ich sehe mich absolut als Opfer dieses unbefriedigenden Systems. Ich denke das System hat sich u.a. auch deshalb etabliert, weil sich so «die alten Hasen» schützen und ihren «elitären Club» bewahren können. Wenige Tauchgänge = Du hast eh keine Ahnung und kannst noch nix = Maul halten. Wie will man das mit Fakten widerlegen?! Das hört und spürt man leider oft. Das mag in viele Fällen zutreffen, aber dennoch gibt es auch solche bei denen das nicht oder nur beschränkt der Fall ist.

    Ich behaupte jetzt einfach Mal, dass ein Dritter mir nicht ansieht, wieviele Tauchgänge ich schon habe (oder eben nicht). Nun werden diverse Leser geneigt sein einzuwerfen, dass ich mich in einer schwierigen Situation nicht so gut verhalten würde wie ein «erfahrener» Taucher. Naja, ich glaube nicht, dass ein Schönwettertaucher mit 500 Tauchgängen dann zwingend besser reagieren würde (siehe meine Formel oben). Aber eben: das sind die üblichen «Argumente».

    In der Arbeitswelt ist es aber ja auch nicht anders. Die alte Garde rechtfertigt ihre Position gerne mit dem Erfahrungs-Hammer, weil sich dieser faktisch kaum widerlegen lässt. Auch hier mag das vereinzelt zutreffen, aus eigener Erfahrung (welch Ironie) ist aber eine solide und kontinuierliche Ausbildung – gepaart mit der richtigen Einstellung – besser.

    Um doch noch konkret auf's Boot zu sprechen zu kommen: hast Du schon Bootstauchgänge in welligem Gebiet gemacht? Ich bin ja sonst kein Weichei, aber auf Booten wird mir gerne schlecht (aber mit der richtigen Strategie komme ich klar). Nur schon deshalb würde ich mir eine Safari gut überlegen.
    Ansonsten würde ich erstmal normale Bootstauchgänge machen und schauen wie das klappt (auch hier: ich kann 2'000 Tauchgänge haben und somit der Superhirsch sein, aber keinen von einem Boot…).

    #68587
    marc
    Taucher

    Eigentlich müsste die Gleichung aber wohl eher in ungefähr so lauten:

    Können = Praktische Intelligenz + Körperliche Leistungsfähigkeit + Brevets + (Anzahl Tauchgänge * Schwierigkeitsfaktor der Tauchgänge) + Anzahl erlebter «Stress»-Situationen + individueller Faktor («Talent») + Erfahrung in verwandten Sportarten + Persönliche Einstellung

    Würde aus meiner Sicht so auch hin kommen.

    In meiner jugendlich naiven und von Wunschträumen geplagten Welt würde ich mir ja wünschen, dass die Checkdives intelligenter durchgeführt werden würden. Soll heissen, dass 1 Guide führt und ein anderer die Taucher beobachtet und knallhart bewertet.

    Habe ich bis jetzt einmal so erlebt. Ok, waren nicht «knallhart» aber einer führte und der andere war hinter Gruppe und hat sich die Gäste genauer angeschaut. Danach wurden dann für die kommenden Tauchgänge Buddyteams gebildet. Die einen durften «selbstständig» Tauchen wo andere Buddyteams den Guides angehängt wurden.

    Für den geneigten Leser, der sich bis hierhin durchgekämpft hat, wird sich wohl die Frage stellen, weshalb ich mich darüber so köstlich aufregen kann.
    Ganz einfach: ich sehe mich absolut als Opfer dieses unbefriedigenden Systems. Ich denke das System hat sich u.a. auch deshalb etabliert, weil sich so «die alten Hasen» schützen und ihren «elitären Club» bewahren können. Wenige Tauchgänge = Du hast eh keine Ahnung und kannst noch nix = Maul halten. Wie will man das mit Fakten widerlegen?! Das hört und spürt man leider oft. Das mag in viele Fällen zutreffen, aber dennoch gibt es auch solche bei denen das nicht oder nur beschränkt der Fall ist.

    Es gibt – wie überall – auch schlechte Beispiele von «alten Hasen». Schade wenn's so läuft. Gerade bei den «alten Hasen» mit diesem Verhalten beobachtete ich bis anhin, das sie selbst stehen geblieben sind und nicht mehr auf Stand der Dinge sind.

    Nun werden diverse Leser geneigt sein einzuwerfen, dass ich mich in einer schwierigen Situation nicht so gut verhalten würde wie ein «erfahrener» Taucher. Naja, ich glaube nicht, dass ein Schönwettertaucher mit 500 Tauchgängen dann zwingend besser reagieren würde (siehe meine Formel oben).

    Stimme ich Dir (aus Erfahrung) absolut zu.

    Um doch noch konkret auf's Boot zu sprechen zu kommen: hast Du schon Bootstauchgänge in welligem Gebiet gemacht? Ich bin ja sonst kein Weichei, aber auf Booten wird mir gerne schlecht (aber mit der richtigen Strategie komme ich klar). Nur schon deshalb würde ich mir eine Safari gut überlegen.
    Ansonsten würde ich erstmal normale Bootstauchgänge machen und schauen wie das klappt (auch hier: ich kann 2'000 Tauchgänge haben und somit der Superhirsch sein, aber keinen von einem Boot…).

    Genau meine Rede. Mit Boots-Tagesausfahrten erst mal die ersten Erlebnisse und Erfahrungen sammeln bevor man gleich eine Woche auf ein Tauchsafari-Boot eincheckt. Wellengang auf Safaris kann gut auch mal eine andere Kategorie sein, als es auf den Tagesausfahrten ist und da ist dann kein Land in Sicht wo man sich mal eine «Erholung» gönnen könnte. Kommt hinzu dass der Tauchbetrieb von Booten aus schon etwas anders läuft als von Land aus.

    Man muss vielleicht auch noch erwähnen, dass es Safaris und Safaris gibt. Die einen sind eher 0815-Tauchplätze wo es für jede Stufe etwas zu betauchen gibt. Andere sind dann eher anspruchsvolleres Tauchen (z.B. Malediven an Aussenriffen und in den Kanälen bei heftig Strömung).

    Kleine Frage in die Runde:
    Warum tut Ihr Euch so schwer damit, erst mal langsam die ersten Erfahrungen Schritt für Schritt zu sammeln und sich langsam zu steigern anstatt gleich von Beginn weg vollgas zu geben?

    30 TG's hat man doch im Nu wenn's einem gepackt hat (=Interesse am Tauchen)? Nach dem AOWD (=9 TG's) noch 21 mal abtauchen und schon ist man dabei? Ein paar mal hier im See und/oder einen Tauchurlaub.

    Wenn ich mich zurück erinnere war (für mich) am Anfang so viel Neues immer wieder dabei. Alles war so abenteuerlich etc. Jedesmal wieder von Neuem *hach* … war das schön 😉

    #68588
    Squarry
    Taucher

    Bei mir war der Grund eigentlich ganz einfach: ich hatte zu wenig Geld um innerhalb nützlicher Frist die gewünschten Tauchgänge zu absolvieren (damals noch ohne eigene Ausrüstung). Zudem ist es als Anfänger äusserst schwierig einen Buddy zu bekommen ohne extra Geld dafür zu bezahlen… denn wer will schon freiwillig mit einem Greenhorn abtauchen?!

    Faktisch hatte ich somit vor dem Urlaub keine Chance auf diese Anzahl Tauchgänge zu kommen. Und da ich mich unter Wasser sehr wohl fühlte und nie irgendwelche Schwierigkeiten hatte (und mir von den Tauchlehrern/Buddies jeweils überdurchschnittliche Tarier- und Tauchfähigkeiten attestiert wurden), hatte ich natürlich noch weniger Lust Geld (das ich eh nicht hatte) für «Stempel in meinem Logbuch» auszugeben. Die Rechnung aus Aufwand & Nutzen war einfach klar negativ.

    Und wenn ich im Urlaub bin, dann will ich nicht nur die immer gleichen Tauchgänge machen. Schliesslich komme ich frühstens in einem Jahr wieder hierhin. Zudem ist es schon etwas witzlos wenn man im Roten Meer bei glasklarem Wasser nicht zu einem einfach zu betauchenden Wrack mitgenommen wird, obwohl man im Boden- und Walensee bei 1 – 5 Meter Sicht schon diverse Schiffchen betaucht hat…

    Um noch etwas provokant zu werden:
    Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, bin ich im Wasser aufgewachsen (Leistungsschwimmer) und hatte deshalb Probleme, die andere Leute häufig haben, nie. Zudem bin ich körperlich (mehrfacher Ironman-Finisher) und geistig (ihr dürft die Rechtschreibfääähler zählen und sie von meinen Diplomen in Abzug bringen  ;D) topfit. Ich verfüge über ein gesundes Risikobewusstsein und eine gute Selbsteinschätzung (beruflich und sportlich bestätigt). Angenommen das stimmt so (ich will jetzt nicht darüber diskutieren ob es tatsächlich so ist!): warum zur Hölle soll ich zufrieden sein, wenn ich so behandelt werde wie der Vollkoffer neben mir, der die körperliche Leistungsfähigkeit einer elektrischen Zahnbürste und den Geist eines Butterbrotes hat?!  >:( 😛

    Genau deshalb nervt mich dieses System, auch wenn ich zum Glück nun kaum mehr Probleme damit habe…

    #68589
    marc
    Taucher

    Tönt als wärst Du dann halt eines der ganz wenigern «Opfer» des Systemes ::)
    Bei den allermeisten Tauchern stimmt es, das unter 30 TG's (genau genommen sind es dann max. 21 ausserhalb der Schulungstauchgänge) nicht von ruhigem, kontrolliertem Tauchen zu sprechen ist. Aus eigener Erfahrung als DM würde ich die Zahl sogar locker noch erhöhen.

    Als Anfänger ist es sicher schwieriger an Buddies zu kommen aber es ist auch für kleines bzw. kein Geld machbar (Clubs, Foren wie dieses hier, etc) und wir sprechen von läppischen 20 TG's. Das ist nix.

    Aber klar: das System ist alles andere als Perfekt bzw. wird den Individuen gerecht. Bei Deiner Formel ist das Problem das es viele Faktoren drin hat, welche man als Organisator/Guide nicht auf die schnelle oder in nützlicher Zeit beurteilen kann, was aber aus wirtschaftlichen der Fall sein muss – sowohl auf Druck vom Kunden der möglichst wenig Checkdives etc. machen will wie auch vom Tauchcenter/-veranstalter da ja bereits die nächsten Kunden erwartet werden.

    Und darum gilt halt nach wie vor:

    – Medizinischer Attest = Allg. Gesundheitszustand
    – Anzahl und Art der Tauchgänge = Erfahrung
    – Brevets = Ausbildung
    – Checkdive: Relativieren / verifizieren der obigen beiden Punkte

    Schon beim Checkdive fängt bei manch einem Gast wieder das Gemotze an. Basierend auf diesen vier Kriterien teil der Guide dann die Buddyteams ein bzw. teil einem auf das eine oder andere Boot/Tauchplatz ein.

    Aus Erfahrung haben die Veranstalter von Safari's festgelegt das es meistens keinen Sinn macht mit weniger als 30 TG's total auf eine einwöchiges Hochseebook einzuchecken – auch wenn das in Ausnahmefällen halt nicht 100% gerecht wird.

    #68590
    Tinu
    Taucher

    … erst etwas Erfahrung in 1-2 Tauchurlauben sammeln bevor man auf eine Tauchsafari geht, ist eine sinnvolle Sache.

    Ich kann mich dem nur anschliessen.

    Auf einer Safari können sich die Umstände ändern, auf dem offenen Meer sogar während dem Tauchgang (Wellengang, Strömung, Wind, andere Boote, …).
    Zudem kann es beängstigend sein, an einem Aussenriff mehrere hundert Meter freies Wasser unter sich, Haie über / um sich und bei Strömung -> da wäre eine gewisse Routine ganz sicher hilfreich…

    Und es geht nicht nur um die absolute Anzahl Tauchgänge, es macht auch Sinn, ein paar TG's in einer ähnlichen Umgebung absolviert zu haben.

    Immer ein paar Bar in der Flasche

    Martin

    #68591
    M0rph
    Mitglied

    Es ist sicherlich so, dass eine Tauchsafari einen gewissen Erfahrungswert voraussetz. Wobei ich auch denke, dass hier oft übertrieben wird.

    Ist es denn einfacher in der Schweiz im Bodensee zu tauchen als wenn es mal einbisschen Strömung hat?

    Zudem wird bei einer gut geführten Tauchsafari immer auch erklärt, wie schwierig denn der nächste Tauchgang sein wird, auf was zu achten ist und da kann dan schon mal ein Guide sagen, dass ein Taucher den Tauchgang besser lassen soll. (Ist bei uns schon vorgekommen.)

    Ich organisiere diesen Herbst z.B. wieder mit bekannten einen Charter. Da haben wir zwar auch die Regel, AOWD und 20 geloggte Tauchgänge, aber da wir einige Tauchlehrer dabei haben machen wir auch ausnahmen. Dann kümmert sich einfach immer direkt ein Tauchlehrer um den noch nicht so erfahrenen Taucher…

    Ich vermute in erster Linie sind die Regeln aus folgendem Grund vorhanden:
    – Erfahrene Taucher sind froh, mit anderen erfahrenen Taucher auf einem safariboot zu sein
    – Bei normalen anbietern gibt es 1-2 Guides pro Boot die haben nicht die Kapazität sich um Anfänger gebührend zu kümmern
    – Mit Erfahrenen Tauchern können attraktivere Plätze angelaufen werden und so ist die Safari ein schöneres Erlebnis und es ist ein grösserer «Werbeeffekt»

    Wegen der Sicherheit kann ich es mir schlicht nicht vorstellen, denn jeder einigermassen Erfahrene Taucher weiss, dass es auch Taucher mit 50 oder 100 Tauchgängen gibt welche besser nochmals beim OWD anfangen würden…

    #68592
    marc
    Taucher

    Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Mit 1-2 Guides pro Boot nimmt man keine grossen Betreuungsaufgaben war. Weiter kann ich es auch bestätigen, dass ich (und wohl manch ein anderer erfahrener Taucher) nicht gerne auf einem Boot mit Anfängern ist, weil dann primär die simplen Tauchplätze angefahren werden und so ggf. auch viele «Tagesausflügler» in der nähe sind. Insbesondere trifft dies für das rote Meer zu.

    Ist es denn einfacher in der Schweiz im Bodensee zu tauchen als wenn es mal einbisschen Strömung hat?

    Ähm… warst Du schon mal auf einer Maledivensafari in den Kanälen? Für mich persönlich war das kennen lernen und umgehen mit starken Strömungen eine der grösseren Herausforderungen in meiner Tauchkariere – gebe ich ehrlich zu.

    Wenn dann noch hinzu kommt, das bei Safaris grundsätzlich Bojen geschossen werden müssen (ist aktuell auch im roten Meer bei den meisten Veranstaltern Pflicht) und bei Strömung im Freiwasser dann sind 30 TG's wirklich nicht zu viel. Nochmals: wir sprechen nicht von 200 TG's sondern von 30 TG's.

    #68593
    Anonym
    Inaktiv

    Zudem ist es als Anfänger äusserst schwierig einen Buddy zu bekommen ohne extra Geld dafür zu bezahlen… denn wer will schon freiwillig mit einem Greenhorn abtauchen?!

    ich geh immer wieder einmal mit «greenhorns» tauchen. zugegeben, ich tauch auch lieber in hoehlen und mit trimix, aber zwischendurch ists auch wieder schoen einen einfachen tauchgang zu machen.

    und mal ehrlich, auch wenn der buddy ein greenhorn ist kann ich davon profitieren. ich ueberleg mir aktuell, den cmas * instr (gefolgt vom hoehlen instr) zu machen, was von mir verlangt, dass ich auf jemanden aufpassen kann. wenn ich da jetzt schon gratis ne moeglichkeit dazu bekomme (und das ganze noch real-world, nicht gestellt), dann ists ja nur positiv. 😉 ich hatte damals als greenhorn nie schwierigkeiten, buddies zu finden, jemand findet sich immer…

    #68594
    Squarry
    Taucher

    ich geh immer wieder einmal mit «greenhorns» tauchen.

    Alle Greenhorns melden sich somit ab sofort bei schnappi!  ;D

    Solche Aussagen in einem Forum sind seeeehr gefährlich…  😀

    #68595
    Anonym
    Inaktiv

    Solche Aussagen in einem Forum sind seeeehr gefährlich…  😀

    warum? hab mal gelernt, nein zu sagen, wenn es mir zu viel werden sollte 😉

    also ich hab schon gefaehrlichere aussagen gelesen hier…

    #68596
    chraebby
    Taucher

    Aus eigener Erfahrung (ich machte meine erste Safarie mit 31 TGs  ;D) kann ich sagen, dass die erwünschten 30 TGs für eine Bootssafari wirklich ein Minimum darstellen! (und wie schon erwähnt wurde: Die sind ja auch sooo schnell erreicht, wenn man sich ein wenig für sein Hobby interessiert…)
    Ich hatte das Glück mit einem erfahrenen Taucher dahin zu reisen, welcher kein Problem damit hatte mich zu babysitten…
    Es kann und darf aber nicht sein, dass die Guides diese Aufgabe die ganze Zeit übernehmen müssen oder die Tour an Reiz verliert, weil die anspruchsvollen Plätze ausgelassen werden müssen!
    Die 30 Tgs sind ein Richtwert. In erster Linie sollte man sich selber ehrlich fragen, ob man mit dem Minimum der erforderten Tgs bereits fit für eine Safari ist. Ansonsten verschenkt man sich ja nichts, wenn man erst einmal weitere Erfahrung in möglichst vielen Bereichen sammelt. Vor allem die Bereiche StömungTG, TiefTG und Freiwasserab-/aufstiege bilden eine gute Grundlage für die Teilnahme an Safaries…

    Erfahrene Taucher wünschen sich, dass die übrigen Gäste auch etwas Erfahrung mitbringen, da dann eben auch sehr anspruchsvolle TGs gemacht werden können (zB Freiwasserabstiege, bei Strömungen an ein tiefes Drop-off). Wie Marc geschrieben hat holt man sich die am Besten indem man halt mal an einem Ort in die Ferien geht, wo man vom Boot her taucht. Dort merkt man dann nebenbei auch, ob man es ein paar Stunden auf dem Boot aushält ohne seekrank zu werden – ob man dann seefest ist für die Safari, weiss man natürlich dann noch immer nicht zu 100%.

    Ich gebe Sqarry recht, dass die TGs alleine nichts aussagen und es vielleicht lästig ist, wenn man über dem Durchschnitt sein sollte und doch immer in den gleichen Topf geworfen wird, während andere nur alleine von der Anzahl TGs her profitieren, obwohl sie äusserst schlechte Taucher sind.

    Check-dives geben den Guides daher die Möglichkeit einen Taucher einzuschätzen, was auf jeder Stufe sinnvoll ist. Eine Basis, welche bei Erfahrerern keinen Check-dive macht ist mir persönlich suspekt!
    Das kann aber dann halt auch dazu führen, dass ein Guide einem Taucher von einem bestimmten TG abrät…

    Ich tauche übrigens auch sehr oft mit Greenhorns. Und habe unter der Woche immer mal wieder Zeit falls jemand Lust hat mitzukommen…

    #68597
    Scubandro
    Mitglied

    hab mal noch mit der lieben Janine vom Tauchsport-Uster drüber gesprochen als ich die ersten Equipment-Teile gekauft hab letzte Woche… sie sind grad von Ägypten zurück gekommen und hat mir auch nochmals davon abgeraten. Gründe waren wie schon oben erwähnt:
    – starke Strömung
    – sehr hohe Wellen aufem offenen Meer
    – viele anspruchsvolle Tauchgänge

    Insofern is mir glaub ich klar, was genau das Problem is. Von daher mach ich dann ab Juni wöchentlich 2-3 TG hier inner Schweiz mit Begleitung, geh dann im Spätsommer ne Woche nach Italien intensiv tauchen und im Oktober nach Ägypten für ne Woche das bunte Treiben im roten Meer anschauen. Dann ist so langsam die «Nasstaucher-Saison» vorbei inner Schweiz und ich warte aufn Frühling wo dann wieder fleissig weitergetaucht wird 🙂 und nächsten Sommer/Herbst rufen dann die Malediven oder so 🙂

    #68598
    eemgee
    Mitglied

    Das programm tönt gut 🙂 viel spass und guet luft!

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