No Air Situation mit CCR

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  • #55279
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo Gemeinde

    Bin seit einiger Zeit stolzer Besitzer eines eCCR. Meine Tauchkollegen/innen tauchen allesamt OC. Früher haben wir immer wieder diverse Notszenarien, so auch No Air Situationen geübt.

    Wie sieht eigentlich der Ablauf einer No Air Situation zwischen OC und CCR Taucher aus?
    OC zu CCR über Longhouse ist relativ einfach. Wenn ein CCR einem OC Taucher Luft geben muss, ist das über die Bailoutstage möglich. Da diese aber immer zu ist, können schnell einige Sekunden zu einer Ewigkeit und zum Unfall führen.
    Andererseits könnte ich eine Longhouse am Inboard Diluent montieren und Luft für die erste Phase geben. Das würde aber zu einem weiteren Gaswechsel  beim betreffenden Taucher führen und meine kleine Diluentflasche wäre sehr schnell leer  😛

    Wie handhabt ihr das so?

    #70059
    marc
    Taucher

    Da ich keine Ahnung von CCR etc. habe wundere ich mich, dass das beim Kurs nicht behandelt wurde? Gehört sowas nicht dazu? *staun*

    #70060
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo Marc

    Wieso «staun??»
    Bei einem Rebreather führst Du immer ein Bailoutsystem mit, dass vom worst case Szenario aus geht. Somit ist eine No Air Situation beim CCR minimal. Falls nun auch noch das Bailout ausfallen sollte, kann ich ohne Stress auf das Bailout vom Partners wechseln (es ist ja noch für einige Atemzüge Gas im Loop des Kreisels)

    Die Mischung OC und CCR Taucher ist nicht optimal, da aus den Ausbildungsgrundlagen immer von «gleichen» Partnern ausgegangen wird und es keine System übergreifende Notfallszenarien gibt.

    Eine No Air Situation bei einem OC Taucher ist Lebensgefährlich und bedingt eine schnelle Lösung. Fällt bei einem CCR irgendwas aus (Diluent, O2, Kalk, Batterie etc) hat man im Normalfall immer noch einige Sekunden Zeit das Problem zu analysieren und die Notfallmassnahmen einzuleiten (Bailout, manuelle Steuerung des CCR, Betrieb im SCR Modus, etc)

    Muss ich nun einem OC Taucher Gas geben, komme ich auch in den Stress, da ich (zur Zeit) nicht über die allenfalls benötigte Konfiguration verfüge, daher meine Frage.

    Gruss Christian

    #70061
    Anonym
    Inaktiv

    Ist eine gefährliche Illusion, beim Kreisel immer noch ein paar Atemzüge im Loop zu haben… ein Atemzug später könnte es schon wegdämmern, dann ist es zu spät…
    Dies muss im Training mal gemacht werden, dann erst glauben es viele wie schnell es gehen kann.
    Erste Devise ist immer, sofort auf ein zweites System zu wechseln und erst dann nachzudenken was nicht mehr funktioniert. Daher ist ein Mundstück mit integriertem Bailoutanschluss meiner Meinung nach Pflicht.
    Lese mal weiter mit was da so für Lösungen für die No Air Situation kommen.

    Grüsse Hans

    #70062
    chefkoch
    Mitglied

    Aloa,

    1. Ich habe keine Spezifische Ahnung von eCCR oder so ähnlich.
    2. Wen du mit OC Taucher unterwegs bist. Wiso lässt du die Bailoutflasche nicht einfach offen, und Breavst dein Buddy so das er sich direkt den Bailout Automat schnappen würde bei einer No Air Situation? Allenfalls ein etwas längerer Schlauch an die Bailout?

    Greezz

    #70063
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo

    Bailout ist immer offen.
    OC Taucher muss genau instruiert werden.

    An meiner Stage ist ein Längerer Schlauch 90 oder 120cm.
    Mix spielt bis 40 Meter keine grosse rolle.
    wenn du ein Mundstück mit integriertem Bailoutanschluss hast ist Bailout auch immer Offen.
    Wenn du offen bist mit Kreisel wiso wieder Zurück?
    ****(es ist ja noch für einige Atemzüge Gas im Loop des Kreisels)***
    sehr gefährlich was ist noch im Loop?
    Für mich ist dieser TG zu Ende.

    Wenn ich mit OC TG unterwegs bin muss ich mir selber helfen. 8) 8)

    In einem guten CCR Kurs werden solche Fragen durchgesprochen.

    Wird sicher noch eine Intresante Diskusion

    P.S. was für eine Gerät Tauchst Du?

    #70064
    marc
    Taucher

    @drive: staune nur weil ich angenommen habe das ein solches Thema im ccr-Kurs angesprochen wird.

    #70065
    Anonym
    Inaktiv

    (es ist ja noch für einige Atemzüge Gas im Loop des Kreisels)

    das finde ich jetzt ein wenig zu stark generalisiert. was effektiv noch im loop ist und wie «sicher» das zeugs noch ist, haengt sehr stark vom aufgetretenen problem/fehler ab. einfach mal ein paar gedanken, ohne anspruch auf vollstaendigkeit:

    • eine grundregel auf dem ccr ist «always know what you are breathing». spaetestens wenn ein problem oder ausfall diese regel verletzt (oder ich nur schon vermute, dass sie verletzt wurde), ist ein wechsel aufs bailout angesagt
    • wie viel zeit vergeht zwischen dem auftreten des problems und dessen diagnose? evtl wurde in genau dieser zeit der ppo2 schon so weit runtergeatmet, dass es eben nicht mehr fuer «noch ein paar weitere atemzuege» ab loop ausreicht
    • faellt das diluent aus (waehrend der ppo2 ok ist und der controller noch arbeitet), wird dadurch das gas im loop nicht gleich unbrauchbar. der tauchgang wird abgebrochen. wenn ich nicht mehr tiefer gehen muss brauch ich fuer den aufstieg meist kein diluent (es sei denn, ich lasse mal zu viel «ueberschuessiges» gas ab). wenn dann natuerlich zu viel o2 in den loop reinkommen sollte, kann ich keinen flush mehr machen und muss spaetestens dann aufs bailout
    • faellt die elektronik aus, haengt es von der art des ausfalls ab, ob ich noch am loop bleibe und das gas als «sicher betrachte».

    • beim meg kann ich gut auf den primary verzichten. ich tauch den meg eh meist manuell und hab den primary (nur der kann beim meg den solenoid ansteuern) auf 0.5 bar eingestellt. tauchen tu ich aber meist auf >= 0.7, was ich alles manuell mache.
    • friert die software ein, kommt es sehr auf das geraet an, ob es gleich sichtbar ist. beim meg gibts so eine art animierten heartbeat. wenn sich das teil nicht mehr bewegt, ist die software eingefroren
    • aendern sich sie ppo2 werte ueber laengere zeit gar nicht mehr, ist wahrscheinlich die messung ausser betrieb. in diesem fall sofort aufs bailout wechseln, weil jetzt gar nicht mehr bekannt, ist was im loop ist oder ob die messung ueberhaupt noch stimmt.
  • die eine bailout stage, welche fuer die aktuelle tiefe geeignet ist, ist bei mir stets offen, alle anderen geschlossen. somit kann ich selbst jederzeit sehr schnell wechseln oder einem buddy ohne verzoegerung gas spenden
  • kenne deinen kreisel. der user sollte vertraut sein mit den geraeuschen, signalen und anzeigen, welche der kreisel von sich gibt und sensibel auf abweichungen sein, denn solche koennen ein problem anzeigen
  • ich persoenlich bevorzuge einen wechsel aufs bailout. dann kann ich das problem analysieren, (hoffentlich) loesen und wieder zurueck an den loop, sofern es die situation wieder zulaesst. und immer noch gilt «if in doubt, bail out».

    @drive: staune nur weil ich angenommen habe das ein solches Thema im ccr-Kurs angesprochen wird.

    du wirst dich wundern, wie wenig notfall szenarien durchgekaut werden. ich hab z.b. in keinem kreiselkurs wirklich viel notfall szenarien ueben muessen. das hoechste der gefuehle waren ein paar cc -> oc switches. dinge wie o2 ausfall, kalk ausfall und mehr wurden, wenn ueberhaupt nur textuell behandelt. in den kursunterlagen (zumindest bei psa) sind diese themen relativ spaerlich behandelt worden.

    vieles musste ich dann (so gut es als solo taucher eben geht) autodidaktisch nachholen.

    leider ist es ja so, dass man heute einen mod 1 in 3-4 wochenenden machen kann. nur schon die notfall drills, die meines erachtens pflicht waeren, wuerden mehr zeit in anspruch nehmen. muss mir ja niemand erzaehlen, dass «bewusstloser taucher» in einem tauchgang trainiert werden kann. das ist allenfalls ein schnuppertauchen, in dem man sieht, was auf einen zukommt.
    nur, wer waere denn bereit, heute das fuenffache fuer einen kurs zu bezahlen (in dem solche themen behandelt werden), wenn es ja auch guenstiger geht? es lebe «geiz ist geil» 🙁

    wir planen z.b. dass wir mal wieder ne ordentliche pool session machen, in der wir all dies ueben. aber auch hier, ists mit einer session nicht getan. aber es ist ein anfang…

    um nochmals auf die urspruengliche frage zu kommen:

    • wie dem oc taucher gas gespendet wird, haengt wiederum von der konfiguration des ccrs ab.

    • gas spende ab bailout flasche (mit stage regler) ist eine variante (mach ich im moment so)
    • gas spende ab diluent flaschen mit long hose (+/- dir style) ist eine gute sache, sofern genug diluent vorhanden. mit einer einfachen 3l diluent flasche find ich das eher sinnlos, weil die dann sehr schnell leer geatmet waere und ein ein wechsel auf ein off board gas noetig wuerde. sprich, es kann gleich von anfang an off board gas gegeben werden
  • am ende sollte der oc buddy genau wissen, wie so eine situation ablaeuft. sprich am besten wird das trainiert, sodass es dann im ernstfall richtig ablaeuft.
#70066
Anonym
Inaktiv

du wirst dich wundern, wie wenig notfall szenarien durchgekaut werden. ich hab z.b. in keinem kreiselkurs wirklich viel notfall szenarien ueben muessen.

Hallo Schnappi

Das mit den Notfallszenarien in der Schulung hat so was für sich. Da ich für den JJ nur ein Upgrade vom Inspi durchgeführt habe, wurden auch nicht alle Szenarien nochmals geschult.
Im IART Manual steht sinnigerweise nichts über eine OOA Situation mit einem OC Taucher, da man davon ausgeht, dass ein CCR Taucher genügen Offboardgas  mit sich führt, um im Notfall austauchen zu können. Alle Drills sind auf einen autarken CCR Taucher abgestimmt  :-

Bei Tieftauchgängen habe ich mehr als eine Stage dabei. Also das ständige Auf- und Zudrehen der jeweiligen Stage hat meines Erachtens einige Fehlerquellen zuviel.
Da ich immer wieder mit Tauchern unterwegs bin, die weniger Erfahrung mit sich bringen und im Kaltwasser ein Abblasender Automat vorkommen kann, ist eine OOA Situation latent vorhanden. Aber um nochmals zum Thema zurück zu kommen, ich suche eine funktionierende Konfiguration, um im Notfall einem OC Taucher in einer OOA Situation rasch helfen zu können.

Danke für Eure fachlichen Inputs

Christian

#70067
uanliker
Taucher

Interessante Diskussion.  8)

In meinen Augen geht gemischt nur bei autarken Tauchern gut und so steht bei mir der Kreisel bei unerfahrenen Tauchpartner in der Garage. Weitere Option ist, dass 2 OC Taucher dabei sind, dann geben sich diese gegenseitig Luft. Alles andere wird zum Eiertanz bzw. beinhaltet viele Kompromisse.

Stage
a. Offen: Unbemerktes abblasen, Automat verheddert sich beim Ziehen.
b. Geschlossen: Zeitverlust bis Gas zur Verfügung steht, Automat verheddert sich beim Ziehen
c. OC Taucher hat Stage für sich dabei und atmet daraus, sein Rückengerät ist sein erstes Reservegas –> autarken Taucher
Diluent
Die typische Grösse beim CCR mit 3lt –> ist kein Bailout Gas (ab 20m), OC Mundstück für Kreiseltaucher sollte an einer grösseren Flasche hängen.  

Wir kommen nun von der kleinen, eleganten CCR Konfiguration weg  😮 Hat man sich entschieden, dass man ohne Verzögerung Zugriff auf ein OC System haben will –> BOV (Mundstück um mit einem Handgriff auf OC zu sein). In die Richtung gehen fast alle nach dem sie mal ein grösseres Problem mit dem Kreisel hatten. Es glaubt dann niemand mehr, dass man so schnell auf eine Stage wechseln kann.  :-*

Taucht man mit BOV benötigt meiner Meinung nach eine externe Speisung von einer Stage oder Rückengerät wie man es beim pSCR kennt. Hat man nun also die grösseren Flaschen auf dem Rücken kann man auch einen Langschlauch dranhängen. Bei JJ sollte es gut möglich sein, 40cuf oder noch grössere Flaschen dran zu machen. Ich würde dann den O2 als Stage mitnehmen, auf dem Rücken ist dann Bottom Mix. Beim Apoc ist dies schon so geplant (wenn er denn mal auf den Markt kommt), d.h. eine kleine O2-Flasche ist im Gehäuse drin und an die Seite kommen die „grossen“ Diulent-Flaschen.

Der Langschlauch kann nun traditionell getragen werden, einziges Problem, man muss vom Kreisel um diesen abzugeben, z.T. nimmt man dann noch einen Backup für sich selbst mit (EKPP).
http://www.dir-m.com/ausruestung/rebreather/pic/IMG_0550.jpg

Stuffed (an der Flasche) ist aber auch nicht wirklich die Lösung …

Das System wurde von paar Jahren von UTD als das DIR CCR System angepriesen. (neben noch ein paar anderen Dingen, die deutlich umstrittener sind) http://www.rebreatherworld.com/kiss-classic-and-sport-rebreathers/36514-utd-kiss-10.html http://www.utdequipment.com/mxsystem1.html

Die Lösung gibt es nicht, man muss entscheiden mit welchem Kompromiss man und sein Tauchpartner leben können. :'( Bei mir ist die Entscheidung oft, der Kreisel bleibt zu Hause. So ist zum Beispiel Ausbildung (auch im techn. Bereich, nicht Kreislaufgerät) bei der TL mit Kreisel unterwegs ist ein NoGo. Bevorzugt ist der TL auch bei den ersten Kreisel-TGs OC unterwegs.

Gruss Urs

p.s. als pSCR-Taucher habe ich natürlich keine Ahnung von CCR tauchen  8)

#70068
Anonym
Inaktiv

Danke Urs für die interessanten Ansätze

Ich habe einmal in den IANTD Standarts nachgelesen. Theoretisch kann dort ein TL einen Kurs mit Rebreather geben, wenn er auf diesem Niveau den TL des verwendeten RB hat und für genügend Reservegas sorgt!!  ::) ???

Zurück zum Thema
Ich mag nicht so grosse Flaschen am Rücken. Obschon das JJ die Option von 4 12ern am Gerät zulässt, nehme ich für TG bis 40 Metern (Adv Nitrox) nur eine 3l Diluent und 3l O2 mit. Als Stage eine 80cuft EAN28 die ab 48 Metern atembar ist. Bei Trimix wechsle ich auf 2 mal 7 Liter sowie mehreren Stage für das Bailout dem Tauchgang entsprechend.

Ein Lösungsansatz könnte sein, dass man das VG wie beim pSCR über einen Switchblock an das ADV und BOV koppelt (ab Stage oder Inboard mit grösserer Flasche). Somit währe die Stage offen und eine OOA Situation lösbar.

Nach Rückfrage bei IART Instruktoren und CD's, sind diese der Meinung, dass ein Switchblock zu «gefährlich» sei. Nun denn, ich werde mich nach einem Switchblock mit Swegalook Kupplungen umschauen.

Danke für die Infos

Christian

PS
Urs, selbstverständlich habe ich als eCCR Taucher keine Ahnung vom pSCR  😉

#70069
Aero88
Mitglied

@Uanliker:
Bin da anderer Meinung bezüglich externe Einspeisung fürs Diluent und BOV.
Das die 3l als Bailout nicht ausreichen sollte allen klar sein, reichen aber als Überbrückung aus um ohne Hektik und in Ruhe auf eine Stage zu wechseln. (Auch in grösserer Tiefe)
Einzig bei einem CO2 Hit sehe ich wirkliche Vorteile, da man in dieser Situation ohne Unterbrechung und zusätzlichen Stress mit Gas versorgt wird.

Man erkauft sich diese Vorteile aber durch diverse Nachteile (welche meiner Meinung nach überwiegen):

Stage kann nicht mehr übergeben werden und nimmt so extrem viel Flexiblität. «Lösung» wäre hier ein Longhose, welchen man aber wieder irgendwo verstauen muss. Meist wird der dann nach DIR getragen und am rechten D-Ring weggecklippt oder um den Hals getragen. Hat man diesen nun tatsächlich schneller freigelegt als einen Stageregler? (Man atmet ja nicht daraus und muss ihn auch erstmal greifen)
Wer will schon einen Longhose, wenn er im Notfall eine ganze Stage haben kann?! (zum austauchen)

Man sollte sich auch überlegen, wie realistisch eine solche OOA Situation ist und wie eine solche entstehen kann. Ev. sollte man lieber hier den Lösungsansatz suchen…
Normalerweise verflüchtigt sich der Atemgasvorrat im Rückengerät nicht innerhalb von wenigen Sekunden und man hat, egal ob im technischen Bereich oder Sporttauchbereich eine Redundanz mittels Backup Regler oder Oktopus. Da muss schon vorher sehr sehr viel schief gelaufen sein, das ein Taucher komplett OOA geht und notfallmässig auf mein Gas angewiesen ist. (Dazu noch ohne das ich es bemerke und mich darauf einstellen kann und er plötzlich um Luft ringend vor mir auftaucht)

@Schnappi: Was erwartest du denn von einem Level 1 Kurs? Das dieser 50h reine Tauchzeit beinhaltet und du alle Übungen / Szenarien total beherrschst? Sag mir EINEN Kurs in dem das so wäre…
Ich denke der IART Level 1 Kurs hat mit mind. 400min Tauchzeit und mind. 6 Tauchgängen einen schönen Umfang und bietet eine gute Grundlage um darauf aufzubauen. Das richtige «Üben» fängt natürlich nach dem Kurs an und dies macht man dann in vielen vielen Stunden unter Wasser um das Gerät richtig kennenzulernen.
Ein Level 1 User-Kurs soll dich mit der Materie und dem Gerät vertraut machen und dich soweit bringen, das du nach dem Kurs ohne Instruktor einfache Tauchgänge durchführen kannst ohne ein allzu grosses Risiko einzugehen.

@Marc: Solche Themen werden in einem CCR Kurs nur dann nicht angesprochen, wenn man selber keine Eigeninitiative zeigt und ab und zu auch mal eine Frage stellt…
Ich denke jeder Instruktor ist gerne bereit auch mal über die Ausbildungsunterlagen hinauszugehen und von persönlichen Erfahrungen / Überlegungen / Knowhow zu erzählen.

#70070
Anonym
Inaktiv

@Schnappi: Was erwartest du denn von einem Level 1 Kurs? Das dieser 50h reine Tauchzeit beinhaltet und du alle Übungen / Szenarien total beherrschst? Sag mir EINEN Kurs in dem das so wäre…
Ich denke der IART Level 1 Kurs hat mit mind. 400min Tauchzeit und mind. 6 Tauchgängen einen schönen Umfang und bietet eine gute Grundlage um darauf aufzubauen. Das richtige «Üben» fängt natürlich nach dem Kurs an und dies macht man dann in vielen vielen Stunden unter Wasser um das Gerät richtig kennenzulernen.
Ein Level 1 User-Kurs soll dich mit der Materie und dem Gerät vertraut machen und dich soweit bringen, das du nach dem Kurs ohne Instruktor einfache Tauchgänge durchführen kannst ohne ein allzu grosses Risiko einzugehen.

ich hab nie gesagt, dass man die skills total beherrschen muss. sehr wohl sollte einem aber bekannt sein, wie es ablaeuft.

dass das «richtige ueben» erst nach dem kurs anfaengt, weiss glaub ich so ziemlich jeder. aber darum geht es nicht. warum muessen z.b. notfall skills immer erst spaeter durchgekaut werden? die grundlagen sollten schon zu beginn gelernt werden.

beim sport tauchen seh ich das gleiche problem. viele der skills, welche man z.b. im rescue diver lernt, sollten schon im owd enthalten sein.

«ohne groesseres risiko einzugehen» klingt fast so, als ob mir mit einem mod 1 ja nichts schlimmes passieren kann, das dann mal wirklich notfall drills brauchen wuerde. *kopfschuettel* und wenn doch mal was passiert?!?
im strassenverkehr muss ich den nothelfer ja auch vor der ersten fahrstunde machen und nicht irgendwann danach, wenn ich dann schon mal «richtig geuebt» habe. 😉

von einem mod 1 erwarte ich grundlagen. das heisst, kenntnisse ueber das geraet selbst, die allgemeine thematik des ccr tauchens (funktionsweise, arten der ccrs, steuerung, messung etc etc), rebreather spezifische skills und eben auch die grundlegenden notfall drills (und damit meine ich nicht nur zwei, drei mal aufs bailout zu wechseln, sondern auch dinge wie hypoxic/hyperoxic loop, oog, ausfall der elektronik, scr betrieb, rettung eines bewusstlosen ccr taucher). ich erwarte keinesfalls, dass alles in perfektion beherrscht wird, aber es sollte geuebt worden sein. dann weiss ich spaeter auch, was ich dann selbst richtig ueben soll und wie es gehen koennte…

cheers
–bruno

#70071
Aero88
Mitglied

Hast du dir die Standarts vom IART Level 1 überhaupt mal durchgelesen?
Wird ja alles behandelt, was du von einem solchen Kurs erwartest!
Viele Übungen und Notfallszenarien werden mehrmals durchgeführt und wiederholt…
Wichtig ist, das du weisst wie du in einem «Notfall» reagieren musst. Sooo schwer sind die Notfallprozeduren nun auch nicht, das du diese nach mehrmaligem zeigen und mehrmaligem Üben im Kurs nicht selber wiederholen / üben könntest.

Wieso man MEHRMALS einen bewusstlosen Taucher retten soll bei einem gerätespezifischen Userkurs erschliesst sich meiner Logik jedoch nicht wirklich!

Also nochmal, nach dem Level 1…

…kennst du die Notfallprozeduren
…hast du Kentnisse über das Gerät
…kennst die Thematik des CCR bzw. Kreiseltauchens und weisst wie die Systeme funktionieren
…kennst die Rebreather speziefischen Skills
…hast das ganze einige male durchgekaut

Falls das bei dir nicht so ist / war würde mir ev. Gedanken über deinen Instruktor machen.

#70072
Anonym
Inaktiv

Hast du dir die Standarts vom IART Level 1 überhaupt mal durchgelesen?

nein, ich hab meine ausbildung nicht nach iart gemacht. also hab ich andere standards gelesen…
in den psa standards steht auch einiges drin, aber es reicht einfach nicht, wenn da nur auch papier ein paar schoene worte stehen, am schluss muss es in der praxis klappen. 😉

Wieso man MEHRMALS einen bewusstlosen Taucher retten soll bei einem gerätespezifischen Userkurs erschliesst sich meiner Logik jedoch nicht wirklich!

je nach geraet laeuft so eine rettung ganz leicht anders ab, schliesslich unterscheiden sich die ccrs ganz leicht in der bedienung (meg != inspi != jj != kiss). wie isoliere ich z.b. den solenoid, wo ist der diluent injector (auf der gegenlunge oder ein separater block etc), wie stell ich einen anderen setpoint ein, wie lese ich ueberhaupt den ppo2 ab? all das sollte ich vielleicht wissen, wenn ich einen bewusstlosen taucher bergen will. vieles davon ist sehr gereaete spezifisch. also gehoert es doch in einen solchen *geraete spezifishcen* kurs rein.

warum ich so etwas auch mehrmals machen will/sollte? stichwort «routine bekommen»…

und ein prozedere kennen und auch wirklich durchfuehren zu koennen, ist noch ein himmelweiter unterschied.

#70073
Aero88
Mitglied

Aber dann stell bitte nicht solch allgemeine Behauptungen auf, denn es stimmt schlichtweg nicht!
Ich seh da dein Problem nicht… wenn etwas im Kurs nicht durchgeführt wird, was ganz klar in den Ausbildungsrichlinien steht, kann man den Instruktor doch darauf hinweisen! Hat auch ein bisschen mit Eigenverantwortung zu tun, das du dich damit befasst was du nach dem Kurs eigentlich können / wissen solltest.

Meiner Meinung nach hat man nach einem Level 1 Kurs (zumindest nach IART) eine gute Grundlage um darauf aufzubauen. Es wird von A-Z alles behandelt um sich erstmal sicher im Wasser, bei einfachen und flachen Tauchgängen bewegen zu können.

Zur Rettung eines bewusstlosen Tauchers: Dies setzt aber voraus, das dein Buddy das selbe Gerät taucht! und ganz ehrlich: Ich würde das Risiko nicht eingehen und einen bewusstlosen CCR Taucher auf dem Loop retten. per BOV aufs OC und ab gehts… da intressiert mich der ganze gerätespezifische Quatsch herzlich wenig.
Bei Tauchgängen mit längerer Deko und Trimix sieht das ganze natürlich wieder anders aus! Da muss man halt abwägen was möglich ist und zu welchem Zeitpunkt das eigene Leben Vorrang hat. Sollte aber jedem klar sein, der in diesem Bereich taucht…

zum Thema «routine bekommen»: denkst du nicht da gibt es wichtigere Dinge bei einem solchen Userkurs mit einer viel viel höheren Warscheinlichkeit das man es mal benötigt?
Wichtig ist, das man sich dazu Gedanken macht und das ganze mal durchgeführt hat. Ob Routine in der Hinsicht wirklich wichtig ist kann jeder selber entscheiden… ich lege mein Hauptaugenmerk lieber auf andere Dinge.
Wenn du es als Risiko betrachtest, welches man durchaus einplanen muss dann würde ich mir an deiner Stelle das Solotauchen nochmals überdenken.

#70074
Anonym
Inaktiv

ich hab in der zwischenzeit 5 mod x kurse gemacht (psa, tdi und iantd). bei allen kam diese thematik etwas zu kurz. es waren auch verschiedene instruktoren.

Zur Rettung eines bewusstlosen Tauchers: Dies setzt aber voraus, das dein Buddy das selbe Gerät taucht! und ganz ehrlich: Ich würde das Risiko nicht eingehen und einen bewusstlosen CCR Taucher auf dem Loop retten. per BOV aufs OC und ab gehts… da intressiert mich der ganze gerätespezifische Quatsch herzlich wenig.

leider hat heute noch nicht jeder ein bov dran. und schon kann ich nicht einfach auf oc wechseln und «ab gehts». und schon sind wir wieder bei dem «quatsch».

ich geb zu, den taucher auf dem loop zu retten ist riskant, aber wenn die umstaende es erfordern…

ja, ich muss das geraet des buddies kennen. lies mal die inspiration mailing list (oder aehnliches). da gibt es sehr viele trips, bei welchen alles taucher mit den gleichen geraeten unterwegs sind. natuerlich ist das nicht immer der falls, aber wenn, dann ists schoen, wenn ich weiss, wie es auf dem spezifischen ccr geht…

zum Thema «routine bekommen»: denkst du nicht da gibt es wichtigere Dinge bei einem solchen Userkurs mit einer viel viel höheren Warscheinlichkeit das man es mal benötigt?

die hoechste prioritaet hat fuer mich, dass ich mein eigenes geraet im griff habe und meine sicherheit nicht gefaehrde.

wenn man aber sieht, wie besch… gewisse leute teilweise mit den geraeten umgehen koennen (hab schon hypoxische taucher im hallenbad erlebt, nur weil man zu nachlaessig war mit bestimmten checks), dann geb ich den notfall skills einen sehr grossen stellenwert.

Wichtig ist, das man sich dazu Gedanken macht und das ganze mal durchgeführt hat. Ob Routine in der Hinsicht wirklich wichtig ist kann jeder selber entscheiden…

nun ja, eine gewisse routine waere schon von vorteil. wenn mir ein fussgaenger vors auto laeuft, will ich mir auch nicht erst mal ueberlegen «wie war das nochmals in der situation?». 😉

btw. nicht persoenlich nehmen, wenn ich etwas bissig bin. aber ich finde es schoen mal wieder eine etwas angeregte diskussion zu haben 😉

ps: kann evtl ein moderator unser kleines gezaenke mal in einen separaten thread abtrennen, damit die originale diskussion nicht «verschmutzt wird»?

#70075
marc
Taucher

gedanken die mir hier beim mitlesen als oc-taucher durch den kopf gehen:

1) wenn ich als oc-taucher einen bewusstlosen ccr-taucher zu bergen habe, habe ich keinen schimmer, was das für ein ding auf seinem rücken ist geschweige denn, wie es funktioniert. ich kann nur oc-rettung.

2) ist der ccr-taucher bewusstlos, wird ihm vermutlich auch das mundstück rausgefallen sein. ist dann nicht eh der ganze loop geflutet? als oc-taucher dem ccr-taucher den loop wieder hinbekommen ist (für mich) unmöglich.

3) safty-skill's werden beim oc-tauchen nach DIR immer und immer wieder geübt – auch im kurs. sie gelten dort als so ziemlich das wichtigste und grundlegendste. in entsprechenden kursen ging das soweit dass es einem mit der zeit wurst war, was alles ausgefallen ist – man konnte es blind (d.h. auch ohne maske) beheben evtl. mit hilfe des buddys. warum soll das bei ccr anders sein?

4) in den oc-kursen wird auch nie die kombination mit ccr-taucher angesprochen bzw. man geht auch von oc-tauchern aus. das problem mit gemischten buddyteams existiert also auch umgekehrt.

…irgendwie kann ich da das fazit von urs gut nachvollziehen – gemischte buddyteams sind im besten fall «nicht einfach».
…nur so ein paar gedanken…  8)

#70076
Anonym
Inaktiv

gedanken die mir hier beim mitlesen als oc-taucher durch den kopf gehen:

1) wenn ich als oc-taucher einen bewusstlosen ccr-taucher zu bergen habe, habe ich keinen schimmer, was das für ein ding auf seinem rücken ist geschweige denn, wie es funktioniert. ich kann nur oc-rettung.

das macht auch sinn. der ccr taucher sollte aber schon eine gewisse ahnung haben 😉

2) ist der ccr-taucher bewusstlos, wird ihm vermutlich auch das mundstück rausgefallen sein. ist dann nicht eh der ganze loop geflutet? als oc-taucher dem ccr-taucher den loop wieder hinbekommen ist (für mich) unmöglich.

kommt drauf an, wie lange er das mundstueck nicht mehr im mund gehabt hat. ein meg vertraegt relativ viel wasser. wenn er natuerlich wirklich geflutet ist, musst du nicht mehr viel vom ccr wollen. kalk nass, elektronik am baden und die sensoren werden auch nicht freude haben.

ich hab aber schon probiert mal die lippen sehr locker zu lassen und das mundstueck blieb noch erstaunlich lange drin, bevor es raus gefallen ist…

3) safty-skill's werden beim oc-tauchen nach DIR immer und immer wieder geübt – auch im kurs. sie gelten dort als so ziemlich das wichtigste und grundlegendste. in entsprechenden kursen ging das soweit dass es einem mit der zeit wurst war, was alles ausgefallen ist – man konnte es blind (d.h. auch ohne maske) beheben evtl. mit hilfe des buddys. warum soll das bei ccr anders sein?

leider sind diverse ccr kurse nicht mal im ansatz dir angehaucht. da hab ich schon vieles interessantes gesehen. von instruktoren, welche nicht mal eine deko tiefe halten koenne, ohne flossen in den schlamm zu stecken ueber schlauchfuehrungen bei denen einem kalt den ruecken runter laeuft. 🙁

ich versuche daher, viele DIR elemente auf den kreisel zu uebertragen. bin sogar soweit, dass ich evtl den meg umbauen werden (counter lung im tube), damit ich ihn dann fast wie ein pscr konfigurieren kann, sodass ich dann das DIR typische setup mit longhose etc auch dort anwenden kann.

#70077
Aero88
Mitglied

@Schnappi: Ist sicher abhängig von der Ausbildungsorganisation, dem Instruktor sowie dem subjektiven Empfinden ob etwas ausreichend behandelt wurde oder eben nicht. Kann da nur aus meiner Erfahrung sprechen.
Das jedoch grundlegende Notfallszenarien nicht angesprochen bzw auch mal durchgeführt werden kann ich mir nicht so richtig vorstellen und würde ich (falls es denn so ist) als grob fahrlässig bezeichnen!

Natürlich ist der «Rettungsversuch» immer abhängig von den gegebenen Umständen. In den meisten Fällen ist es jedoch sinnvoller erstmal auf OC zu wechseln (sofern möglich -> BOV) da man auch so schon mehr als genug taskload zu bewältigen hat.
Auch einem OC Taucher habe ich schnell erklärt wie mein BOV funktioniert und wie es im Notfall zu bedienen ist.

Mit den Skills ist es OC und CC das selbe… muss sicher regelmässig geübt und verbessert werden, damit man es im Ernstfall auch richtig einsetzten kann.

Ich find man kann tiptop zusammen tauchen…! Klar ist da noch der Krach, welcher ein OC Taucher veranstantet und die massiv längere Dekozeit (ausser man taucht Setpoints wie Schnappi *grins*) aber da kann man ja drüber hinwegsehen 😉
Kleiner Spass… klar sollte man sich Gedanken machen, aber auch nicht alles unnötig verkomplizieren.

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