Erlebnisbericht Marmorerasee (GR)

Wie ich Euch bereits in der Shoutbox mitgeteilt hatte, ging ich über das 1. August Wochenende an den Marmorerasee um zum einen meine neue Fotoausrüstung zu testen, den Bergsee Specialty zu machen und natürlich das Tauchen zu geniessen.

Zu dritt begann die Reise bei mir zu Hause. Ursprünglich planten wir, nur mit einem Fahrzeug nach Sur zu fahren. Es stellte sich beim Laden jedoch schnell heraus, dass ein Fahrzeug nicht ausreichend ist. Wir hatten einfach zu viel Material bei uns. Kurzerhand entschieden wir uns, doch zwei Autos zu nutzen. Ist zwar nicht das, was man als ökonomisch bezeichnen kann, in Anbetracht des Gesamtgewichts der Ladung wird es aber keinen all zu grossen Unterschied gemacht haben.

Die Anreise zum Hotel Alp Flex dauerte ca. 2 1/2 Stunde. Bei der Abfahrt in Zürich regnete es noch. Je näher wir unserem Ziel jedoch kamen, um so schöner wurde auch das Wetter. Ok, ich hatte es ja auch extra bestellt. In Sur angekommen, steuerten wir sofort den Einstieg des Marmorerasees an. Jedoch war der Haupteinstieg von ein paar St. Gallern, welche sich extrem breit machten, bereits belegt. Wir entschieden uns für einen anderen Einstieg ganz in der Nähe.

Eine kurze Tauchplatzerklärung, die Ausrüstung zusammengebaut, die Kamera in den Unterwassermodus gebracht und schon waren wir im Wasser. Brrrr.. Trotz Trockenanzug fühlte sich das Wasser frisch an. Zumindest die ersten 5 Minuten. Die Sicht war weiter unter meinen Erwartungen. Es war eine trübe Suppe. Aber egal. Ich wollte beim ersten Tauchgang sowieso meine Kamera testen.

Das Ikelite Kameragehäuse ist sauber austariert. Es tendiert nur ein klein wenig ins negative, was ich persönlich mag. Der Unterwasserblitz verpasst dem Gehäuse aber gehörig Schlagseite, wenn ich es baummeln lasse. Die Bedienung mit den Trockenhandschuhen ist gewöhnungsbedürftig. Entsprechend mies gelangen mir auch die ersten Aufnahmen. Unscharf, verwackelt, zu dunkel, zu hell, falscher Fokus. Eigentlich die komplette Palette möglicher Fehler. Aber egal.. Damit hatte ich gerechnet.

Nach 50 Minuten wurde auch langsam meine Luft knapp. Fotografieren unter Wasser braucht halt mehr Luft und in einem Bergsee ist es gleich nochmals mehr. So sind wir aus dem Wasser raus, haben uns umgezogen und erst mal den Grill eingefeuert. Die üppige Mahlzeit liess uns erst mal träge rumdösen und die Gegend geniessen. Den geplanten zweiten Tauchgang liessen wir am Ende sausen, was eine gute Wahl war. Ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner hätte uns ansonsten mittem im Tauchgang überrascht. Somit führte uns unser Weg ins Hotel Alp Flex . Das Hotel kann ich im Übrigen nur empfehlen 😉 *zwinker* *zwinker*

Am nächsten Morgen wurde ich durch strahlenden Sonnenschein geweckt. Voller Tatendrang ging es zum Frühstück und danach wieder an den See. Dieses mal hatten wir mehr Glück und der Platz mit dem Haupteinstieg war noch unbesetzt. Dieses mal haben wir uns dafür etwas breiter gemacht. Nach dem wir die Ausrüstung zusammengebaut hatten, warteten wir nur noch darauf, dass die Sonne komplett über dem See stand und uns mit schönem Licht diente. Denn auch beim zweiten Tauchgang war für mich wieder die Unterwasserfotografie angesagt.

Mein Pech dabei war, dass ich über die Nacht nicht die Akku der Kamera frisch geladen hatte. Eine weitere Erfahrung bestand darin, dass ich in Zukunft die Grundeinstellungen der Kamera bereits an Land tätige. Unter Wasser mit diesen Handschuhen ist es einfach zu nervig. Ich war plötzlich in einem Untermenü und wusste nicht mehr, wie ich da nun wieder rauskomme. Die fast leere Akku veranlasste mich dazu, die Kamera abzuschalten, die Restenergie für den Ausflug auf den Julierpass zu sparen und einfach das Tauchen zu geniessen. Doch nach 45 Minuten war auch hier schon wieder das Ende erreicht und wir verliessen den See.

Nach dem wir die Ausrüstung zum Trocknen drapiert hatten, wurde erneut der Grill eingefeuert und auch jetzt folgte wieder ein üppiges Mal. Wir ruhten uns nach dem Essen noch aus und hängten anschliessend den zweiten Tauchgang an. Wobei wir warteten, bis die letzten Taucher der neu hinzugekommenen St. Gallern wieder aus dem Wasser waren.

Mein Tauchpartner und ich planten beim zweiten Tauchgang ohne Kamera ins Wasser zu gehen, dafür aber die Tiefe zu erhöhen. Ziel waren 20 bis 30 Meter. Das gelang uns auch recht gut. Doch irgendwie fühlte ich mich dort unten nicht mehr wohl. Eine leichte Übelkeit gepaart mit leichtem Schwindel reichten mir, um eine geringere Tauchtiefe aufzusuchen. Doch auch dort oben ging es mir nicht wirklich viel besser. Wir brachen den Tauchgang noch ca. 35 Minuten ab.

Mir war das natürlich peinlich und überhaupt nicht recht. Schliesslich konnte mein Partner nicht alleine im Wasser bleiben. Aber so sind nun mal die Regeln des Tauchen. Das schwächste Glied gibt den Takt an. Mir wurden auch überhaupt keine Vorwürfe oder der Gleiche gemacht.

Nach dem wir alles getrocknet und verstaut hatten, machten wir noch einen Kurzausflug auf den Sustenpass. Dort ober fotografierten wir noch die Gegend und gingen anschliessend zurück ins Hotel Alp Flex.

Der 3. August brachte uns jedoch die Offenbarung. 2 Tage ohne Regen und schönes Wetter klarten den Marmorerasee deutlich auf. Die Sicht war auch noch auf 20 Meter gut. So ging es zum letzten Tauchgang und dank frisch geladener Akku zu einer neuerlichen Fotosession. Doch auch bei diesem Anlauf wurden meine Fotos nur bedingt besser. Ein Barotrauma in beiden Unterschenkel führt gegen Ende des Tauchgangs zu einem Krampf und ich beendete den Tauchgang nach 45 Minuten.

Bei heissen 30 Grad ging es noch ein letztes mal ins Hotel Alp Flex . Ein Mittagessen und das Nachführen unserer Logs standen auf dem Programm. Danach nahmen wir die 2 1/2 Stunden Rückfahrt in Angriff.

Fazit Marmorerasee :

Der See an sich birgt einen gewissen Charme. Das grünliche Wasser haben wir in dieser Art nicht mal im Zürichsee. Wer jedoch glasklares Wasser erwartet, der wird entäuscht sein. Um die Tauchgänge wirklich geniessen zu können, muss das Wetter mitspielen. Nur bei gutem Wetter und hohen Temperaturen bietet der Marmorerasee die gewünschten Sichtverhältnisse. Die 1700 Höhenmeter dürfen auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die spürte ich noch recht schnell.

Fazit Unterwasserfotografie:

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch wenn ich vorher schon mit einer Lumix unter Wasser tätig war, ist das kein Vergleich mit einer digitalen Spiegelreflexkamera. Nebst einer noch besseren Tarierung will auch die Bedienung des Gehäuses gelernt sein. Grundsätzlich bin ich zufrieden. Ich bin auch überzeugt, mit der richtigen Übung werden auch meine Aufnahmen besser werden.

Photos zum Wochenende

http://www.xcalibur.ch/?z=http://www.xcalibur.ch/gallery/guest.php?g2_itemId=2516

So, das war nun mein Erlebnisbericht vom Marmorerasee. Für Fragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung..

cheers,

€uer €xi 😉